Tarifierung ambulante Medizin: Weiterentwicklung der Pauschalen ist auf Kurs

Im Rahmen der Workshops, die seit Ende April stattfinden, gewinnt das Projektteam für die Weiterentwicklung der ambulanten Pauschalen wertvolle Erkenntnisse. Indem die Spitäler und Kliniken ambulante Daten liefern, kann das Projektteam die Pauschalen weiter verfeinern.

Noch bis im Sommer finden mit Vertretern der Spitäler, der Ärzteschaft und der Kostenträger Workshops statt. Ziel dieser Treffen ist es, mit Hilfe der medizinischen und tarifarischen Erfahrungen der Teilnehmenden, die anvisierte Qualität der Einführungsversion des Tarifs zu verbessern. Die Tarifstruktur wird wie auch das SwissDRG-System bei dessen Einführung im Jahr 2012 nicht perfekt sein, da es als ein lernendes und damit dynamisches System ausgestaltet ist. Das neue ambulante Tarifsystem soll insbesondere die ressourcenintensiven Leistungssettings abdecken.

Weiterentwicklung der ambulanten Pauschalen: zweite Datenerhebung
Für die Weiterentwicklung der ambulanten Pauschalen sind wir aber auch auf Ihre Daten angewiesen. Die Datenerhebung der effektiven ambulanten Kosten- und Leistungsdaten für die Jahre 2020 und 2021 ist in vollem Gange. Wir möchten uns an dieser Stelle bei all jenen Spitälern und Kliniken bedanken, die an der Datenhebung bereits teilgenommen haben. Alle anderen Spitäler möchten wir ermutigen, ihre ambulanten Daten zu liefern. Die Datensätze können noch bis spätestens am 15. Juli 2022 übertragen werden, danach schliesst sich das Portal (Zugang nur über einen Datenlieferungsvertrag möglich). Bei Interesse an der Datenlieferung oder Fragen wenden Sie sich bitte an: tarif[at]hplus[dot]ch.

Nationale ambulante Tariforganisation und TARDOC
Wie bereits im April-eFlash erwähnt, befindet sich die Gründung der nationalen Tariforganisation für den ambulanten Bereich auf gutem Weg. Unter den Tarifpartnern besteht mehrheitlich Konsens. Für H+ ist und bleibt zentral, die ambulanten Pauschalen als auch einen Einzelleistungstarif parallel einzuführen. Das H+ sowohl gegenüber Bund und den Tarifpartnern wiederholt betont. Die Koordination dieser Einführung sollte die nationale Tariforganisation übernehmen.

Weiter bietet H+ Hand, den TARDOC weiter zu verbessern, vor allem in jenen Punkten, die im Prüfbericht des BAG erwähnt wurden. Namentlich geht es dabei um:

  • Eine Vereinfachung der Tarifstruktur
  • Transparenz über das gesamte Regelwerk z.B. in der Form eines Handbuches (vergleichbar mit dem Medizinischen Kodierungshandbuch des BFS)
  • Aufnahme von zusätzlichen pflegerischen Leistungen (Stichwort Advanced Practice Nurse) im Sinne der Umsetzung der Pflegeinitiative
  • Validierung von zentralen normativen Parametern z.B. Minustagen der Handlungsleistungen, nichtärztliche Personaldotation, ärztliche und nichtärztliche Produktivität, Kosten der Medizintechnik
  • Die Entwicklung einer transparenten Kostenlegung für den gesamten ambulanten Bereich damit aktuelle Kosten- und Leistungsdaten generiert werden können.

H+ steht für die Weiterentwicklung beider Tarifstrukturen im Austausch mit den anderen Tarifpartnern.

Die H+ Position zu TARDOC hat H+ auch im Rahmen eines Hearings der SGK-N am 19. Mai 2022 eingebracht. Nun liegt der Ball beim Bundesrat, die Weichen für ein ambulantes Tarifsystem der Zukunft richtig zu stellen. Ein weiterer Eingriff des Bundesrats in den TARMED zu Lasten der Spitäler und Kliniken ist für H+ nicht akzeptabel.

Kontakt

Anne-Geneviève  Bütikofer

Anne-Geneviève Bütikofer

031 335 11 00
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