Tarifierung Ambulante Medizin: Simulationsgrouper ist online

Mit Hilfe von H+ internen Arbeitsgruppensitzungen, der Verbandskonferenz, der Fachkommission Tarife & Verträge und der Aktivkonferenz Akutsomatik hat die H+ Geschäftsstelle zum besseren Verständnis der Tarifierungsgrundsätze der ambulanten Pauschalen beigetragen. H+ plant zudem Workshops für die Weiterentwicklung der Entscheidbaumlogik ab Ende April 2022. Mit dem neu entwickelten Simulationsgrouper auf der Website der solutions tarifaires suisses AG können die Leistungserbringer nun Simulationen mit den eigenen Daten durchführen.

Wie im eFlash 02/2022 angekündigt, möchte H+ seine Mitglieder in die Weiterentwicklungsarbeiten der ambulanten Pauschalen enger einbinden und sich regelmässig mit den Mitgliedern austauschen. Den Auftakt dazu haben zwei H+ interne Arbeitsgruppensitzungen Anfang März 2022 gebildet. Mit den Teilnehmenden der Arbeitsgruppe haben die Projektverantwortlichen insbesondere die Tarifierungsgrundsätze diskutiert und erfahren, dass bei den Mitgliedern noch viele Unsicherheiten betreffend die Umsetzung und Einführung der ambulanten Pauschalen vorhanden sind. Diesem Aspekt will H+ künftig vermehrt Rechnung tragen. Die H+ interne Arbeitsgruppe, in der 15 Spitäler und Spitalgruppen vertreten sind, wird zu den verschiedenen Themen Beispiele ausarbeiten. Diese sollen das Funktionieren des Gesamtsystems illustrieren und damit das Verständnis der Mitglieder für dieses erhöhen. Die Beispiele werden anschliessend öffentlich publiziert. Über die solutions tarifaires suisses AG können Fachexperten der H+ Mitglieder direkt an der Weiterentwicklung der Entscheidbaumlogik im Detail mitarbeiten. Die Termine für die fachspezifischen Arbeitspakete folgen in Kürze.

Kritische, aber auch positive Rückmeldungen aus der Aktivkonferenz Akutsomatik
An der Aktivkonferenz Akutsomatik wurden die H+ Mitglieder über den neuesten Stand des Projekts informiert. H+ informierte die Teilnehmenden über erste Ideen betreffend Tarifeinführung und -bildung. Die Kernbotschaft dabei: «Mit der parallelen Einführung von ambulanten Pauschalen und einem Einzelleistungstarif werden die bestehenden Tarifsysteme auf den Kopf gestellt. Aus diesem Grund braucht es Sicherheiten für beide Seiten – Leistungserbringer und Versicherer.» Weiter ist es der Geschäftsstelle wichtig, dass ambulante Pauschalen und der Einzelleistungstarif für nicht pauschalierbare Patientenkontakte gemeinsam und parallel eingeführt werden. Dies senkt die Investitionskosten für die Spitäler und Kliniken erheblich, im Gegensatz zu einer gestaffelten Einführung. Es braucht eine umsichtige Planung und ausreichend Zeit für die Ablösung des TARMED. Im Zentrum muss die Versorgungsqualität stehen und nicht eine möglichste rasche Inkraftsetzung eines neuen Tarifsystems.

Simulationsgrouper V0.2 online
Damit die Mitglieder sich ein Bild über die ambulanten Pauschalen machen können, hat die solutions tarifaires suisses AG auf ihrer Website den Simulationsgrouper in der V0.2 aufgeschaltet. Ebenso befinden sich dort die Unterlagen der Version 0.2, die dem Bundesrat am 23. Dezember 2021 zur Vorprüfung eingereicht wurden. Der Simulationsgrouper soll den Mitgliedern ermöglichen, die entwickelten Pauschalen mit spitaleigenen Daten zu simulieren.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der vorliegenden Version der ambulanten Pauschalen (Version 0.2) um eine erste Version handelt, basierend auf den Leistungs- und Abrechnungsdaten der Spitäler und Kliniken aus dem Jahr 2019. Das System ist noch nicht perfekt und soll bis zur Urabstimmung bei den H+ Mitgliedern gemeinsam mit Ihnen verbessert werden. Dazu dienen die eingangs erwähnten Workshops, aber auch neuere Daten der Spitäler und Klinken. Und zu guter Letzt: die ambulanten Pauschalen sind ein lernendes System, das sich mit jeder weiteren Version verbessern wird.

Das Potenzial im ambulanten Bereich ist aufgrund der grossen Anzahl Patientenkontakte enorm. Wichtig ist: Mit der Inkraftsetzung des ambulanten Pauschalensystems und somit nationaler Vorgaben betreffend Kodierung, Fallführung und Kostenrechnung wird die Datenqualität verbessert und die Datengrundlage robuster.

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Anne-Geneviève  Bütikofer

Anne-Geneviève Bütikofer

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