Stellungnahme H+ zur Vernehmlassung für Praxisintegrierte Bachelorstudiengänge im MINT-Bereich und Botschaft des Bundesrates

Gemäss Hochschulförderungs- und – koordinationsgesetzes vom 30.09.11 müssen Absolvierende der gymnasialen Matura sowie Berufsmaturität mit nicht einschlägigem Beruf vor Antritt des Studiums eine einjährige Arbeitswelterfahrung absolvieren. 2014 hat man im Massnahmepaket zur Minderung des Fachkräftemangels und zur Stärkung der Praxisorientierung im MINT-Bereich eine befristetet Möglichkeit geschaffen, sogenannte Praxisintegrierte Bachelorstudiengänge (PiBS) zu ermöglichen. Dabei werden Studierende mit oben genannten Voraussetzungen direkt zum Studium zugelassen, in dem sie einen Vertrag mit einem Unternehmen eingehen und in einem ein Jahr länger dauernden Studium die fehlende Arbeitswelterfahrung (AWE) branchenspezifisch erhalten.

Nach der insgesamt positiven Gesamteinschätzung dieser mehrjährigen Pilotphase soll diese Ausnahme des Artikel 25, Abs.1a nun gesetzlich verankert werden und das Fortbestehen dieser Studiums-Variation ermöglichen.

H+ befürwortet die gesetzliche Änderung, dass praxisintegrierte Bachelorstudiengänge im MINT-Bereich den Zugang für Personen ohne einschlägige Vorbildung permanent möglich machen. Für die Absolvierenden sowie auch die Betriebe entsteht ein langfristiger Vorteil, wenn diese AWE betriebs- und branchenintern umgesetzt werden kann.

Am 21.Mai 2025 hat der Bundesrat eine Botschaft zur Anpassung des HFKG an die eidgenössischen Räte überwiesen. Bei der Vernehmlassung fand die definitive Einführung von PiBS mehrheitlich Unterstützung. Vor der Vernehmlassung hatte sich der Hochschulrat der Schweizerischen Hochschulkonferenz bereits mehrheitlich dafür ausgesprochen.

Maturandinnen und Maturanden mit gymnasialer sowie mit Berufsmatura können prüfungsfrei zu PiBS zugelassen werden, auch wenn sie keine spezifische Arbeitswelterfahrung mitbringen. Ebenso wird im neuen Gesetzesartikel festgelegt, dass PiBS-Studiengänge vier Jahre dauern, also ein Jahr länger als die ordentlichen Bachelorstudiengänge.