Zwei neue anerkannte QVM: Case Management und Strukturen ethischer Entscheidungsfindung
Die Qualitätsverbesserungsmassnahmen (QVM) Case Management und Strukturen ethischer Entscheidungsfindung gemäss Qualitätsvertrag nach Art. 58a KVG sind offiziell als Massnahmen für das Handlungsfeld Patientenzentriertheit anerkannt und publiziert worden.
Zwei neue Qualitätsverbesserungsmassnahmen (QVM) gemäss Art. 58a KVG sind anerkannt. Diese Massnahmen unterstützen Spitäler und Kliniken dabei, das Austrittsmanagement gezielt zu stärken und in komplexen Behandlungssituationen durch strukturierte ethische Fallbesprechungen Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen.
Case Management
Das Ziel der QVM Case Management ist es, den Austrittsprozess frühzeitig, strukturiert und patientenzentriert zu gestalten. Durch standardisierte Screening-Kriterien wird sichergestellt, dass Unterstützungsbedarf rechtzeitig erkannt wird und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden. Das Case Management wirkt auch unterstützend bei der Analyse der sozialen Situation und organisiert interprofessionell und unter Einbezug relevanter Fachstellen eine bedarfsgerechte Nachsorge. Dadurch werden Patientenbedürfnisse berücksichtigt und Patientensicherheit erhöht, unnötige, sozial bedingte Wiedereintritte verhindert und das Behandlungsteam gezielt entlastet. 
Strukturen ethischer Entscheidungsfindung
Die Qualitätsverbesserungsmassnahme (QVM) Strukturen ethischer Entscheidungsfindung greift zentrale Fragen der klinischen Ethik auf. In der heutigen Medizin sind Behandlungssituationen oft komplex – insbesondere, wenn unterschiedliche Meinungen zwischen Patient:innen, Angehörigen oder im Behandlungsteam aufeinandertreffen.
Gerade dann ist es entscheidend, ethische Fragestellungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam zu klären. Die QVM zeigt auf, wie strukturierte, interprofessionelle Fallbesprechungen dabei unterstützen können: Sie helfen, unterschiedliche Perspektiven besser zu verstehen, gemeinsam zu reflektieren und tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Das stärkt die Entscheidungs- und Handlungssicherheit im Team, verbessert die Zusammenarbeit und fördert patientenzentrierte Behandlungsansätze – immer im Einklang mit den individuellen Werten, Bedürfnissen und Lebensumständen der Patient:innen. Gleichzeitig kann die strukturierte Auseinandersetzung dazu beitragen, moralische Belastungen im Team zu reduzieren.
