Qualität keine Rechtfertigung mehr für hohe Gesundheitskosten

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Ein Hauptergebnis in der diesjährigen Befragung ist, dass es eine Gegenbewegung zur reinen Fokussierung auf Qualität gibt. Es zeigt sich zwar keine grundsätzliche Abkehr vom Qualitätsfokus – sie ist nach wie vor deutlich das wichtigste Kriterium für die Spital- und Klinikwahl. Jedoch zeigt die neuste Befragung in verschiedenen Bereichen eine abnehmende Wichtigkeit der Qualität bei der Gesamtbetrachtung des Spitalwesens.

Diese Gegenbewegung der Stimmberechtigten mag überzeichnet und nur kurzfristig sein, ist aber doch ein Symptom dafür, dass auch andere Faktoren wie beispielsweise die Kosten bei aller Qualitätsfokussierung nicht aus den Augen gelassen werden dürfen.

Der sinkende Trend bei der Qualitätsbeurteilung zeigt sich besonders deutlich bei der Aussage, dass eine hohe Qualität hohe Gesundheitskosten rechtfertigt. Stimmten im Vorjahr rund zwei Drittel dieser Aussage zu, sind es 2019 noch 42 Prozent («sehr einverstanden» und «eher einverstanden», −24). Für 18- bis 29-Jährige (54%), Personen in der italienischsprachigen Schweiz und politisch linksstehende Personen (je 51%) rechtfertigt eine hohe Qualität weiterhin die hohen Gesundheitskosten.

Die Mehrheit der Stimmberechtigten (57%, −9) ist aber nach wie vor der Meinung, dass ein zu hoher Kostendruck zu einem Qualitätsabbau bei Spitälern und Kliniken führt. Diese Befürchtung ist insbesondere bei den politisch Linksstehenden vorhanden (71%), ebenso unter 18- bis 29-Jährigen (65%), in grossen Agglomerationen (63%), bei Personen mit einem höheren Bildungsabschluss und in der Romandie (je 62%).

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Martina  Greiter

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