Rückmeldungen zur Totalrevision des Berufes Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ

Die Totalrevision des Berufes Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ ist im Gang. Ende Juni 2025 hat OdASanté die Branchenanhörung eröffnet. Die Rückmeldungen unserer Mitglieder sind an einigen Punkten kritisch, wie beim fehlenden Spielraum für die Umsetzung der Kompetenzen.

H+ hat als Mitgliedverband von OdASanté die Spitäler und Kliniken zur Bildungsverordnung und zum Bildungsplan des Berufs Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ befragt. Per 14. September 2025 hat H+ eine konsolidierte Stellungnahme bei der OdASanté eingereicht. An der Umfrage haben knapp 90 Personen teilgenommen.

Detaillierter Bildungsplan und eine VPA – haben Spitäler genügend Freiräume für die Umsetzung?

Die Befragten stimmten mehrheitlich den Vorschlägen zu, äusserten jedoch zu folgenden Themen Bedenken: 

  • Der Bildungsplan wird von vielen Befragten als zu detailliert eingeschätzt, damit würden die betrieblichen Spielräume eingeengt. In einem generalistischen Beruf mit verschiedenen Versorgungsbereichen erachtet es H+ als unverzichtbar, für den Ausbildungsbeschrieb offenere Formulierungen zu wählen. Auch in Bezug auf die Veränderung der Spitallandschaft und -versorgung ist es entscheidend, dass der Bildungsplan durch offenere Formulierungen mit den Neuerungen kompatibel bleibt, respektive diese nicht verhindert.
  • Halbe Schul- und Arbeitstage sollen verhindert werden. In der Regel sind diese kaum mit der Arbeitsplanung vereinbar. Eine Erhöhung auf 9-Stunden-Schultage wird kritisch gesehen, da sie wenig Mehrwert bringt.
  • Themen der Pädiatrie sind bisher zu wenig berücksichtigt.
  • Der Handlungskompetenzbereich der medizinaltechnischen Verrichtungen (Register C des Bildungsplans) enthält viele Detailrückmeldungen und muss gründlich überarbeitet werden. Gewisse Regelungen zu einzelnen Tätigkeiten gehören nicht in den Bildungsplan einer FaGe EFZ.

Eine Vorgegebene Praktische Arbeit (VPA) im Betrieb wird bei einem generalistischen Beruf und mit breit divergierenden Alltagsrealitäten in den einzelnen Versorgungsbereichen als möglicherwiese zu aufwändig und problematisch betrachtet, da man befürchtet, dass am Tag X nicht die passenden Klient:innen für die zu prüfenden Kompetenzen zur Verfügung stehen könnten.

H+ hat die OdASanté und SKBQ FaGe EFZ aufgefordert, obige Aspekte zur Bildungsverordnung zu überarbeiten. Zudem wird sich H+ sich im weiteren Verlauf der Revision dafür einsetzen, dass diesen kritischen Stimmen Beachtung geschenkt werden.

Die detaillierte Stellungnahme finden Sie unter Dokumente.

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Priska  Wallimann

Priska Wallimann

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