OKP-Benchmarking: Neue Referenzwerte für die Tarifverhandlungen 2024

Das nationale OKP-Benchmarking, das auf den Daten 2022 basiert, ist ab sofort auf der Website von H+ verfügbar. Die Ergebnisse zeigen: Die Tarife müssen dringend angepasst werden, wenn die Spitäler und Kliniken die Leistungen weiterhin in der notwendigen Qualität erbringen sollen.

Die Schweizer Spitäler und Kliniken haben ihre Kosten- und Leistungsdaten gemäss dem ITAR_K® -Standard V13.0 erfasst. Diese Daten wurden überprüft und dem Verein SpitalBenchmark zur Festsetzung der nationalen Referenzwerte für die Tarifverhandlungen übermittelt.

Das nationale OKP-Benchmarking für die Daten 2022 finden Sie ab sofort auf unserer Website.

Die Spitäler und Kliniken haben 2022 weniger KVG-Patient:innen als im Vorjahr behandelt. In der Akutsomatik wurden gegenüber 2021 knapp 14 000 Fälle weniger versorgt. Die Kosten pro Pflegetag sind dabei um 1,26 Prozent gestiegen. In der Psychiatrie waren gegenüber 2021 zusätzlich 73 Personen in einer stationären Behandlung. Die Behandlungskosten konnten um 0,1 Prozent gesenkt werden. Auch in der Rehabilitation ist das Patient:innenaufkommen gesunken. Die Kosten pro Pflegetag sind dabei um 0,92 Prozent gestiegen.

Tarifanpassung zwingend notwendig
Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Dringlichkeit einer Tarifanpassung. Die Spitäler und Kliniken leiden unter den chronisch unterfinanzierten Leistungen in der Grundversicherung (OKP). Im ambulanten Bereich sind im Durchschnitt 30 Prozent der Kosten nicht gedeckt, im stationären Bereich 10 Prozent. Zusätzlich verschärft wird diese chronischen Unterfinanzierung durch die aktuellen Probleme wie Inflation und Fachkräftemangel. Die Spitäler und Kliniken sind nicht mehr in der Lage, diese Mehrkosten zu tragen und können sie auch nicht an die Patient:innen weitergeben.

H+ setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dieser untragbaren Situation entgegenzusteuern und fordert eine angemessene, nachhaltige Finanzierung der von Spitälern und Kliniken erbrachten stationären und ambulanten Leistungen zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP), damit diese weiterhin in der nötigen Qualität erbracht werden können.

Kontakt

Michaël  Rolle

Michaël Rolle

031 335 11 32
E-Mail