Demenzversorgung: Der Pfad ist das Ziel

In der demenzgerechten Versorgung ist vieles auf gutem Weg. Doch die Herausforderungen sind mannigfaltig und die Ressourcen knapp.

Aufgrund der demografischen Alterung wird auch die Anzahl Menschen mit Demenz weiter zunehmen. Zwar sind Spitalaufenthalte aufgrund der Hauptdiagnose Demenz eher selten, doch die Behandlung von Patienten mit Demenz, die sich aufgrund anderer Leiden oder Gebrechen in Spitalpflege begeben, stellt die Spitäler und Kliniken zunehmend vor Herausforderungen.

Im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie hat H+ in Absprache mit dem BAG seine Mitglieder befragt, wo sie in der demenzgerechten Versorgung stehen. An der Umfrage haben sich 24 Prozent aller Mitglieder beteiligt: Akutspitäler, Psychiatrien, Rehabilitationskliniken und andere Spezialkliniken.

Patientenpfad entscheidend
Patienten mit Demenz brauchen mehr Zeit als Patienten ohne Demenz. Sie sind auf einen spezifischen Behandlungspfad angewiesen, was bedingt, dass die Demenz bei Eintritt erkannt wird. Ansonsten laufen sie ein höheres Risiko, Delir oder andere Komplikationen zu erleiden, was meist eine zusätzliche Verschlechterung ihrer mentalen Gesundheit bedeutet.

Die Hälfte der teilnehmenden Spitäler und Kliniken weist eigenen Angaben zufolge einen Demenzpfad auf. Diese Betriebe klären ältere Patienten häufiger auf Demenz ab und wenden die medizinischen Empfehlungen zur Delirprävention und zum Umgang mit BPSD systematischer an als Betriebe ohne Demenzpfad. Sie berichten öfter von einer Verbesserung und seltener von einer Verschlechterung der kognitiven Situation der Patienten mit Demenz.

Investitions- und Finanzierungsbedarf
Handlungsbedarf orten die Mitglieder namentlich beim Personal, d.h. beim Finden einer genügenden Anzahl Fachpersonen mit demenzspezifischen Kompetenzen, aber auch bei der Aus- und Weiterbildung des allgemeinen Spital- und Klinikpersonals. Auch punkto Infrastruktur besteht vielerorts Nachholbedarf. Der unbestreitbare Mehraufwand für die Behandlung von Menschen mit Demenz ist sachgerecht zu finanzieren. H+ strebt eine Überprüfung der bestehenden Tarifstrukturen an, insbesondere SwissDRG.

Bericht online
Die Bestandsaufnahme ist ab sofort auf der <link http: www.hplus.ch de servicenav medien h_mediendossiers demenzversorgung _blank external-link-new-window external link in new>Website von H+ abrufbar. Das Mediendossier Demenz wird fortlaufend aktualisiert mit Kommentaren von Expertinnen und Experten, die den Bericht kritisch würdigen und einen Ausblick auf die demenzgerechte Versorgung vornehmen.

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Stefan  Berger

Stefan Berger

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