Die vier Tarifpartner curafutura, FMH, H+ und MTK haben Mitte März 2015 die TARMED Suisse AG gegründet. Damit wurde der Grundstein gelegt zur Weiterentwicklung und Pflege der Tarifstruktur TARMED für ambulante ärztliche Behandlungen in Arztpraxen und Spitälern.

Ziel der neuen Organisation ist der Aufbau einer professionellen Tarifierung mit einem eigenständigen Tarifbüro. Die TARMED Suisse AG wird im Auftrag der vier Gründungspartner die Tarifstruktur pflegen und laufend den medizinischen und ökonomischen Entwicklungen anpassen.

Strikte Trennung von Struktur und Preis
Durch die strikte Trennung von Strukturarbeiten und Preisverhandlungen soll die seit langem bestehende Blockade bei der Weiterentwicklung des TARMED überwunden werden. Die revidierte Tarifstruktur TARMED soll bis Ende 2015 fertiggestellt, anschliessend dem Bundesrat zur Genehmigung eingereicht werden und auf Anfang 2017 in Kraft treten. Die Gründungspartner sind offen für Verhandlungen mit anderen Tarifpartnern über den Abschluss von Verträgen für die Anwendung der revidierten Tarifstruktur oder die Aufnahme von weiteren Versicherungsverbänden in die TARMED Suisse AG.

Keine Mehrkosten durch Modellwechsel
Die Gründungspartner sind sich einig, dass der Wechsel des Tarifmodells nicht zu Mehrkosten führen darf, so wie es die KVG-Verordnung vorschreibt. Die TARMED Suisse AG wird den Revisionseffekt transparent ausweisen und dessen Auswirkungen in der revidierten Tarifstruktur mit einem Normierungsfaktor anpassen. Auf der Strukturebene wird sich die TARMED Suisse AG strikte an die Bestimmungen des KVG und UVG halten. Dabei werden bei der Tarifierung auch die neusten Leitentscheide des Bundesverwaltungsgerichtes berücksichtigt. Ziel ist es, eine revidierte Tarifstruktur zu erarbeiten, die der Bundesrat für das KVG genehmigen oder festsetzen kann. Dies beinhaltet auch die transparente Ausweisung des Revisionseffekts. Die zwischen den Gründungspartnern vereinbarte Normierung zwischen alter und revidierter Struktur wird sicherstellen, dass auf der Strukturebene keine Mehrkosten entstehen werden. Die Preisverhandlungen erfolgen auf kantonaler Ebene zwischen Leistungserbringern und Versicherern.

santésuisse nicht dabei
Bei der neuen TARMED Suisse AG ist die santésuisse als fünfter nationaler Tarifpartner nicht dabei. santésuisse hat im Juni 2014 entschieden, dass sie bei der Neugründung nicht mitmachen will. Sie wollte sich nicht am Aktienkapital beteiligen und lehnte die Statuten der neuen AG sowie die ergänzenden Vereinbarungen unter den vier Gründungspartnern ab. Alle Tarifpartner hatten über mehrere Jahre die Gründung zu fünft vorbereitet. Die einfache Gesellschaft TARMED Suisse befindet sich in Liquidation.