Die Schweizerische Akademie für Medizinische Wissenschaften SAMW hat Empfehlungen herausgegeben über Strukturen, welche die medizinische Arbeit aus ethischer Sicht unterstützen. Diese beinhalten Anforderungen an Ethikstrukturen akutsomatischer Spitäler, psychiatrischer Kliniken und Pflegeinstitutionen.

Soll der Arzt eine lebenserhaltende Massnahme für einen Patienten bei schlechter Prognose fortführen oder abbrechen? Soll er den frühgeborenen Säugling an der Grenze der Lebensfähigkeit behandeln? Solche und ähnliche ethische Probleme stellen sich im medizinischen Alltag.

Sinn der SAMW-Empfehlungen: Eigenständiges ethisches Handeln
Ziel der Schweizerischen Akademie für Medizinische Wissenschaften SAMW ist es, die klinisch-ethische Entscheidfindung qualitativ gut und nachhaltig in Form von Empfehlungen zu unterstützen. Die Entscheidungsverantwortung bleibt weiterhin bei den primär verantwortlichen Ärztinnen und Ärzten und dem Behandlungsteam, bzw. bei der Leitung einer Abteilung oder Institution. Ethikstrukturen unterstützen diese lediglich darin, ethische Probleme selbstständig anzugehen und mit einer systematischen Reflexion zu einer Lösung zu gelangen.

Vielfältige Inhalte der SAMW-Empfehlungen
Die Empfehlungen der SAMW äussern sich zu Zielen, Aufgaben, Strukturen und Methoden von Ethikstrukturen. Weiter beschreiben sie die Arbeitsweisen und Grundvoraussetzungen, um Ethikstrukturen in einem Betrieb zu etablieren sowie die Qualitätssicherung zu gewährleisten. Die Empfehlungen enthalten insbesondere auch konkrete Anforderungen an Ethikstrukturen in spezifischen Bereichen. Solche Bereiche sind beispielsweise die Akutversorgung in grösseren Spitälern, die Psychiatrie, die Pädiatrie und Neonatologie oder die Langzeitpflege.
H+ dankt allen, die mit ihrer Stellungnahme zur jetzigen Form der Empfehlungen beigetragen haben.