Qualität weniger stark im Fokus – Kosten werden wichtiger

Die Stimmberechtigten legen hohen Wert auf Qualität. Es gibt jedoch eine Gegenbewegung, den Fokus nicht mehr ausschliesslich auf die Qualität zu legen. Hohe Gesundheitskosten können nicht ohne Weiteres durch eine hohe Qualität gerechtfertigt werden. Das Vertrauen in die Fachpersonen ist hoch, aber rückläufig.

Eine Konstante in den bisherigen Befragungen war die deutliche Qualitätsfokussierung der Befragten. Auch 2019 legen die Stimmberechtigten hohen Wert auf Qualität im Gesundheits- und Spitalwesen. Es zeigt sich jedoch eine Gegenbewegung, welche diese ausschliessliche Qualitätsfokussierung abschwächt.

Insbesondere sind die Stimmberechtigten nicht ohne Weiteres bereit, höhere Gesundheitskosten mit dem Verweis auf die hohe Qualität zu akzeptieren. Sie geben dem schweizerischen Spitalwesen in diesem Jahr nicht mehr im gleichen Ausmass Bestnoten bezüglich Qualität wie noch im Vorjahr. Die Einschätzungen verschieben sich in allen Landesteilen von einer «sehr guten» zu einer «eher guten» Qualität. Dennoch: Das Spitalwesen wird von fast niemandem als qualitativ schlecht bezeichnet, was nach wie vor ein hervorragendes Ergebnis darstellt, welches wahrscheinlich nur die wenigsten anderen Lebens- und Leistungsbereiche erreichen würden.

Den medizinischen Akteuren – allen voran der Ärzteschaft, gefolgt von den Spitälern und Kliniken – vertrauen die Befragten weiterhin am meisten. Als weniger glaubwürdig gelten die Krankenkassen und «Leute wie Sie und ich». 2019 ist jedoch ein Rückgang in der zugeschriebenen Glaubwürdigkeit zu verzeichnen.

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Martina  Greiter

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