Finanzierung der Schäden der Corona-Epidemie – pragmatische Lösungen sind gefragt

Die finanziellen Folgen der Corona-Epidemie sind für die Schweizer Spitäler und Kliniken erheblich. Wer die Kosten finanziert ist in den Gesetzen ungenügend geregelt. Dies bedeutet lange und aufwändige Verhandlungen mit Bund, Versicherern und Kantonen. H+ begrüsst rasche und pragmatische Lösungen, welche die Basis für möglichst einheitliche und faire Lösungen in der ganzen Schweiz bilden.

Die finanziellen Folgen aufgrund der entstandenen Mehrkosten, den nicht ausreichend finanzierten Corona-spezifischen Leistungen und insbesondere der Ertragsausfälle sind erheblich und gefährden das Überleben der Schweizer Spitäler und Klinken. Erste Schätzungen gehen von über zwei Milliarden Franken aus. Weder die bestehenden gesetzlichen Grundlagen noch das Epidemiengesetz regeln, wer für diese beträchtlichen finanziellen Schäden aufkommen muss. Weiter erweisen sich auch die Tarife als zu wenig flexibel, um auf eine Epidemie rasch und unbürokratisch reagieren zu können.

Bern und Graubünden als Vorbild für nationale Lösungen
Erfreulich ist das rasche Handeln in Kantonen wie Bern oder Graubünden. Diese haben mittels kantonaler Verordnungen den Spitälern und Kliniken Sicherheit gegeben, damit diese sich auf die Vorbereitung und Bewältigung der Krise konzentrieren können. Damit alle betroffenen Spitäler und Kliniken gut aus der Krise kommen können und für die Zukunft nicht benachteiligt sind, müssen sich vergleichbare Lösungen national durchsetzen. Damit dies möglich wird, braucht es den Einsatz der gesamten Branche: Die kantonalen Spitalverbände, die einzelnen Spitäler und Kliniken auf kantonaler und regionaler Ebene sowie H+ auf nationaler Ebene.

H+ als nationaler Verband wird sich vor allem auf nationale Lösungen konzentrieren und kann auch nur diesen Bereich beeinflussen. Die kantonalen Spitalverbände unterstützen ihre Spitäler und Kliniken auf kantonaler Ebene. Kantonale Einzellösungen aufgrund des föderalen Gesundheitssystems sind unvermeidlich und teilweise auch Taktgeber für die nationalen Lösungen. Nur mit einer guten Zusammenarbeit werden wir Bund, Kantone und Versicherer überzeugen können, dass alle ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise und deren finanziellen Schäden leisten müssen. Da die Schäden erst nach Beendigung der Krise genau beziffert werden können, werden sich die Verhandlungen noch lange hinziehen.

Zusammen flexible Lösungen für die Zukunft schaffen
Weiter ist es zentral, dass wir die Krise auch gemeinsam aufarbeiten und die Systeme optimieren, damit wir für die Zukunft noch besser aufgestellt sind. Dabei ist zu beachten, dass es flexible Lösungen braucht, weil jede Krise anders ist. Zusammen mit den kantonalen Spitalverbänden und den einzelnen Spitälern und Kliniken wird sich H+ weiter aktiv für gute und pragmatische Lösungen einsetzen.