Ambulante Tarife: Stand der Arbeiten

Im Bereich der ambulanten Tarife ist die H+ Geschäftsstelle in den letzten Monaten sehr aktiv gewesen. Im Herbst 2020 ist mit santésuisse ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen worden, um Pauschalen im ambulanten Bereich zu entwickeln. Und H+ tauscht sich mit den Tarifpartnern regelmässig aus, um die Basis für eine gemeinsame Tariforganisation zu schaffen. H+ begrüsst das Angebot der ats-tms AG zu den TARDOC-Simulationen, die Geschäftsstelle hat den Direktionen der H+ Mitglieder eine erste Einschätzung dazu am 12. Februar 2021 gegeben.

An der 91. H+ Generalversammlung im November 2020 haben wir Ihnen die Tarifstrategie vorgestellt, die mit über 91 Prozent der Stimmen genehmigt worden ist. Gemäss dieser Strategie setzt sich H+ für einfache, leistungsgerechte und aktuelle Tarifstrukturen mit Preisen (Tarife) ein, welche angemessene finanzielle Mittel für Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen sichern. Dies beinhaltet nicht nur die Revision bestehender Tarifstrukturen, sondern auch die Schaffung von leistungsorientierten Pauschalen im ambulanten Bereich.

Projekt mit santésuisse zu Pauschalen im ambulanten Bereich
H+ hat Anfang September 2020 gemeinsam mit santésuisse ein Projekt zur Entwicklung von leistungsorientierten ambulanten Pauschalen auf Basis von Kosten- und Leistungsdaten lanciert. Die Pauschalen sollen mit einer einfachen Einzel- und Zeitleistungstarifstruktur kombiniert werden können, um jene Leistungen, die sich nicht pauschalieren lassen, ebenfalls abzubilden. Für die Versicherer bedeuten die Pauschalen einen geringen Kontrollaufwand.
Ziel ist, die Pauschalen rasch zu entwickeln und im spital-ambulanten Bereich anzuwenden. Spätestens Ende 2022 soll das neue, kostendeckende Abgeltungssystem operativ sein.

Wille zur Zusammenarbeit mit Tarifpartnern
Parallel zu den intensiven Projektarbeiten zusammen mit santésuisse steht H+ im engen Austausch mit den anderen Tarifpartnern, namentlich curafutura, FMH und MTK. Auf Einladung von Bundesrat Alain Berset fand im Dezember 2020 ein erster Runder Tisch mit diesen Organisationen statt. Dabei bekundeten alle Tarifpartner den Willen, bei beiden Tarifwerken zusammenarbeiten zu wollen, damit die nationale Tariforganisation, deren gesetzliche Grundlage aktuell im Parlament geschaffen wird, eine gute Ausgangslage erhält und von Anfang an funktionieren kann. Auch wenn die konkrete Ausgestaltung der Tariforganisation nicht Gegenstand des Austauschs war, erklärte sich H+ in der Folge bereit, auch bei dieser Frage Hand für kompromissfähige Lösungen zu bieten.

Simulation von TARDOC
H+ begrüsst das Angebot, welche die ats-tms AG diversen Spitälern und Kliniken, aber auch regionalen Spitalverbänden unterbreitet hat, das spitalindividuelle Taxpunktvolumen TARMED im Vergleich zu TARDOC zu simulieren. Noch besser wäre es gewesen, wenn diese Initiative mit H+ koordiniert worden wäre. Allerdings muss hier klar festgehalten werden, dass Simulationen, so interessant sie auch sein mögen, auf keinen Fall eine eingehende Prüfung des TARDOC ersetzen können. H+ hatte in der Vergangenheit seine Vorbehalte und kritischen Punkte zum TARDOC geäussert auf Basis der von der FMH und curafutura zur Verfügung gestellten Unterlagen. Im letzten Jahr hat H+ auf Wunsch des BAG eine Einschätzung abgegeben. Die Details dazu sowie die Einschätzung der H+ Geschäftsstelle zu den TARDOC-Simulationen entnehmen Sie bitte dem Schreiben unter «Dokumente», welches wir am 12. Februar 2021 bereits den Direktionen der Spitäler und Kliniken zugestellt haben.

Kontakt

Anne-Geneviève  Bütikofer

Anne-Geneviève Bütikofer

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