Vorbehalte zur Erweiterung des ANQ Messplans Akutsomatik

Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) möchte das Potenzial von Routinedaten nutzen und hat den Vertragspartnern einen Antrag zur Erweiterung des Messplans vorgelegt. H+ begrüsst die Nutzung und Entwicklung von Qualitätsindikatoren basierend auf Routinedaten grundsätzlich. Vorbehalte haben H+ jedoch dazu veranlasst, den Antrag abzulehnen, beziehungsweise die ausgeführte Erweiterung des Messplans an bestimmte Voraussetzungen zu knüpfen. Der ANQ prüft nun das weitere Vorgehen.

Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) möchte das Potenzial von Routinedaten nutzen und hat den Partnern einen Antrag zur Erweiterung des Messplans Akutsomatik ab 2024 vorgelegt. Der ANQ hat vorgeschlagen, dafür die Medizinische Statistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) für Qualitätsindikatoren zu Komplikationen und Sterbefällen während des Spitalaufenthaltes zu nutzen.  

Nutzen unumstritten, Mehrkosten jedoch vermeiden
Obwohl die Nutzung von Routinedaten sehr im Sinne von H+ ist, ist H+ zum aktuellen Zeitpunkt mit der Erweiterung des ANQ-Messplans nicht einverstanden. H+ hat in seiner Stellungnahme Vorbehalte geäussert und Forderungen aufgeführt, die mit einer Erweiterung einhergehen sollen. H+ fordert beispielsweise, dass für die Aufnahme von neuen Indikatoren auf bestehende Messungen verzichtet werden, um in den Spitälern und Kliniken Mehrkosten zu vermeiden. Es sollen zudem keine Doppelspurigkeiten zu bestehenden Messungen entstehen, darum fordert H+ einen Konsens bei der Berechnung sowie Publikation von Indikatoren für den nationalen Vergleich (z.B. Mortalitätsraten, Sturz/Dekubitus). Sobald klar ist, welche Indikatoren der ANQ ausgewählt hat, wünscht H+ sich eine erneute Vernehmlassung.

ANQ prüft weiteres Vorgehen
Neben H+ hat auch santésuisse den Antrag abgelehnt. Die restlichen Vertragsparteien haben den Antrag genehmigt. Damit die Erweiterungen des Messplans vollzogen werden kann, ist jedoch die Zustimmung aller Vertragsparteien des ANQ nötig.

Der ANQ nimmt die Rückmeldungen von H+ und santésuisse auf und wird zusammen mit den zuständigen Qualitätsausschüssen sowie dem vorgesehenen Auftragnehmenden Möglichkeiten für das weitere Vorgehen diskutieren und festlegen.

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Isabelle  Praplan

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