Mitgliederabstimmung zum kohärenten System: Jetzt informieren

Die Mitglieder von H+ können ab Mitte September über das kohärente Tarifsystem (ambulante Pauschalen und TARDOC) abstimmen. Dies ist der nächste Schritt gemäss Zusatzvereinbarung zur Gründung der Organisation ambulante Arzttarife (OAAT), der nach der Bereitstellung beider Tarifstrukturen folgt. Alle interessierten Mitglieder können sich an der AK Akutsomatik am 12. September 2023 in Olten informieren.

Die Mitgliederabstimmung für die H+ Mitglieder zum kohärenten Tarifsystem (Kombination aus ambulanten Pauschalen und TARDOC) startet Mitte September. Für die Entscheidung wird H+ den Mitgliedern weiterführende Informationen bereitstellen. Informationen zum kohärenten Tarifsystem wie auch zur Abstimmung erhalten Sie an der Informationsveranstaltung AK Akutsomatik, die am 12. September in Olten stattfindet. Diese steht allen Gruppierungen der Aktivmitglieder von H+ offen.

Damit die Tarifpartner einen fundierten Entscheid treffen können, hat auch die Organisation ambulante Arzttarife (OAAT) ihre Arbeiten in den letzten Wochen hauptsächlich auf die Anwendung der beiden Tarifstrukturen in einem kohärenten Tarifsystem ausgerichtet.

Warum braucht es ein kohärentes Tarifsystem?
Das kohärente Tarifsystem beinhaltet eine gleichzeitige Einführung der ambulanten Pauschalen und TARDOC. Eine alleinige Einführung von TARDOC hätte zur Folge, dass die dynamische Kostenneutralität, die das ambulante Wachstum gemäss Kostenneutralitätskonzept TARDOC auf max. zwei Prozent Wachstum pro Jahr und versicherte Person begrenzt, bestehen bliebe, bis die ambulanten Pauschalen eingeführt werden. Diese Deckelung des Kostenwachstums hat der Bundesrat im Rahmen der Nichtgenehmigung des TARDOC im Juni 2022 festgelegt. Aufgrund der zunehmenden Ambulantisierung ist die alleinige Einführung von TARDOC nur schon aus diesem Grund für die Spitäler und Kliniken keine Option.

Preisbildung als weiterer wichtiger Pfeiler neben der Tarifstruktur
Nebst dem kohärenten Tarifsystem, also den Tarifstrukturen, sind auch die Preise eine wichtige Komponente. H+ verhandelt mit den Einkaufsgemeinschaften tarifsuisse, HSK und CSS die relevanten Elemente der Preisbildung:

  • Mechanismus der ertragsneutralen Startpreiskalkulation;
  • Mechanismus der Preisadjustierung auf Ebene Spital, Spitalgruppe oder Verbund von Spitälern und bezogen auf den durchschnittlichen Ertrag pro Patient:in;
  • Preiszuschlag während der Einführungsphase zur schrittweisen Behebung der Unterfinanzierung im spitalambulanten Bereich;
  • Grundsätze der zukünftigen Preisbildung in Anlehnung an den stationären Bereich;
  • Umgang mit den hängigen Festsetzungsverfahren.

Obwohl die Preisbildung im ambulanten ärztlichen Bereich auf kantonaler/regionaler Ebene geregelt wird, arbeitet H+ daran, eine hohe Verbindlichkeit und die Grundlage für eine geordnete Einführung des kohärenten Tarifsystems auf der Preisebene zu schaffen. Damit sollen drohende Festsetzungsverfahren verhindert werden. Diese Arbeiten werden bereits für die Mitgliederabstimmung gemacht, damit auch in diesem wichtigen Punkt die notwendigen Entscheidungsgrundlagen vorhanden sind.

H+ Arbeitsgruppen für die Unterstützung bei der Einführung des neuen Systems
H+ ist sich indes bewusst, dass die Einführung des kohärenten Systems für die Spitäler und Kliniken einen grossen Einführungsaufwand unter hohem Zeitdruck bedeutet. Dieser Initialaufwand nach über 20 Jahren TARMED ist jedoch unumgänglich. Um Spitäler und Kliniken dabei so gut wie möglich zu unterstützen, hat H+ Arbeitsgruppen gegründet. Diese können Arbeiten für alle Spitäler und Kliniken ausführen, so zum Beispiel die Klärung von Interpretationsfragen in der Anwendung der Tarife als auch bei der technischen Umsetzung; oder der Aufbau von Schulungen.

Nach der Einführung folgt die Anwendungsphase. Im Bereich der ambulanten Pauschalen wurde bereits festgelegt, dass die Version 1.0 für zwei Jahre angewendet wird. Damit können die Aufwände im zweiten Anwendungsjahr wiederum reduziert werden. Weiterführende Informationen erhalten Sie an der Aktivkonferenz Akutsomatik am 12. September in Olten.

Kontakt

Claudia  Geser

Claudia Geser

031 335 11 25
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