«Cleverer Transfer» – Mitarbeitende entlasten und gleichzeitig Qualität und Effizienz steigern

In der Pflege und Betreuung sind muskuloskelettale Beschwerden ein häufiges Problem. Das Projekt «Cleverer Transfer» der SUVA hilft dabei, die Beschwerden zu schmälern und wird von H+ und vielen weiteren Verbänden unterstützt. Pilotbetriebe berichten über ihre Erfahrungen.

Der Transfer von Menschen mit Unterstützungsbedarf führt bei den Pflegenden zu grossen körperlichen Belastungen. Erarbeitet wurde der Clevere Transfer von den zentralen Verbänden des Gesundheitswesens. Diese breite Abstützung führte dazu, dass die Probleme der körperlichen Belastung gemeinsam angegangen werden und in Zukunft sowohl Betriebe als auch Mitarbeitende vom Cleveren Transfer profitieren können (siehe auch eFlash 04/2022). H+ Die Spitäler der Schweiz war von Anfang an mitinvolviert.

Patient:innen helfen beim Transfer mit
Das Prinzip erfindet den Transfer nicht neu, verbessert aber mit einfachen Hilfsmitteln und Techniken die körperlich Belastung der Pflegefachpersonen entscheidend. Die Ressourcen der Menschen mit Unterstützungsbedarf werden zusammen mit cleveren Hilfsmitteln einbezogen, denn viele Patienten können bei einer Umlagerung aktiver mithelfen als oft angenommen. Gleichzeitig schützen die Mitarbeitenden ihre Gesundheit: Bei «Cleverer Transfer» können Mitarbeitende Hilfsmittel systematisch einsetzen und optimieren so ihre Arbeitsweise. Die Arbeitsqualität in den Betrieben steigt. Das Unfallrisiko beim Transfer sinkt, für den Patienten wie den Mitarbeitenden.

Was können Betriebe tun?
Entsprechend diesem Kerngedanken haben die Testbetriebe den Cleveren Transfer in ihrem Tagesgeschäft eingeführt. Zuerst haben sie die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen, indem sie die Pflegeplanung optimiert und einen Transfer-Coach definiert haben. Der Transfer-Coach hat im Anschluss mit dem Projektteam die wichtigsten Transfersituationen im Betrieb identifiziert und die neu benötigten Hilfsmittel beschafft sowie deren Lagerung organisiert. Der Transfer-Coach war es auch, der interne Schulungen durchgeführt hat. Meist wurde das neue Vorgehen beim Einsatz von Hilfsmitteln erst mit einem Team getestet, bevor dann weitere Teams instruiert wurden. Auf diese Weise liess sich der Clevere Transfer ohne grosse Aufwände und möglichst effizient im Betrieb implementieren. Die Erfahrungen der Testbetriebe haben gezeigt, dass Mitarbeitende mit diesen Veränderungen gut umgehen können. Insbesondere deshalb, weil der Clevere Transfer an bereits bekannten Arbeitsweisen anknüpft und diese sinnvoll ergänzt. Somit sind die Massnahmen, die für die betroffenen Mitarbeitenden einen grossen Nutzen haben, in der Praxis einfach umzusetzen.

Weiterführende Informationen zum Cleveren Transfer finden Sie unter www.suva.ch/cleverer-transfer. Die SUVA hat das Dokument zur Beurteilung der körperlichen Belastung (Nr. 88305) im April 2022 bearbeitet und einen Leitfaden zur Schulung der Mitarbeitenden (Nr. 88324) neu verfasst und ebenfalls im April 2022 publiziert.

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