H+ und tarifsuisse AG : Memorandum of Understanding für REKOLE® und ITAR_K®

Die Tarifpartner streiten sich seit vielen Jahren darum, was unter transparent und verlässlich ausgewiesenen Spitalkosten und der Produktion der entsprechenden Daten zu verstehen ist. Diese Meinungsverschiedenheiten führen zu wiederkehrenden und kostspieligen Konflikten. tarifsuisse AG und H+ haben daher beschlossen, die Tarifpartnerschaft im Bereich der Produktion und der Darlegung der Spitaldaten mit einem «Memorandum of Unterstanding» und den damit verbundenen Massnahmen zu überdenken und neu zu definieren. Ein ähnliches Vorgehen zeichnet sich auch mit HSK und CSS ab.

Die Tarifpartner im Schweizer Gesundheitswesen streiten sich seit vielen Jahren darum, was unter transparent und verlässlich ausgewiesenen Spitalkosten zu verstehen ist. Diese Meinungsverschiedenheiten verursachen wiederkehrende, kostspielige Konflikte zwischen den Tarifpartnern, die im Hinblick auf ein optimales Datenmanagement in einem nationalen Gesundheitssystems nicht zu verantworten sind.

tarifsuisse und H+ sehen den Grund für die Differenzen im fehlenden Vertrauen in die Instrumente für die Produktion dieser Daten und in der mangelnden Kenntnis der unterschiedlichen Spitalsituationen (Umfeld und Bearbeitungsprozesse) in der Schweiz. Ausgehend von dieser Erkenntnis haben tarifsuisse und H+ beschlossen, etwas gegen das Misstrauen, das sich in den letzten Jahren eingeschlichen hat, zu unternehmen, und das Vertrauen zwischen den Tarifpartnern in Bezug auf die ausgewiesenen Spitaldaten wiederherzustellen.

Hierzu wurde ein «Memorandum of Understanding» mit folgenden Zielen erstellt:

  • Das Vertrauen zwischen den Tarifpartnern in Bezug auf die von den Datenlieferanten übermittelten Daten zu den Spitalkosten wiederherstellen.
  • Sämtliche Massnahmen ermitteln, die nötig sind, damit tarifsuisse AG die Branchenlösungen REKOLE®, Zertifizierung REKOLE® und ITAR_K® anerkennt.
  • Wenn möglich gemeinsam ein Konzept für die Transparenz effizienter und anerkannter Spitalkostendaten erarbeiten.

Zur Erreichung dieser Ziele wird eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern von tarifsuisse AG und der Spitäler eine gemeinsame Definition der «VKL-Konformität» erarbeiten, FAQ für die Kostenrechnung in den Spitälern verfassen (REKOLE®, Zertifizierung REKOLE® und ITAR_K®) und allfällige strittige Punkte bei der Auslegung des Gesetzes bzw. der Verordnung identifizieren. Anschliessend soll mit Unterstützung einiger Spitäler gemeinsam ein Verständnis entwickelt werden, was die Implementierung der Branchenlösungen von H+ betrifft. Hierzu werden Fortbildungen organisiert, die einen theoretischen Teil sowie Besuche in den Spitälern vorsehen. Die Referenten bestehen aus Mitarbeitenden der Geschäftsstelle von H+ und Experten aus der Spitalpraxis. An diesen Schulungen wird der gesamte Prozess der Kostenrechnungsproduktion erläutert. Sie sollen im 2. Halbjahr 2021 stattfinden. tarifsuisse AG und H+ müssen sich zudem darauf einigen, wie die Branchenlösungen von H+ unter Berücksichtigung der Tarifpartnerschaft, der verschiedenen, sich stetig verändernden politisch-wirtschaftlichen Situationen der Spitäler und der Ziele der Branchenlösungen REKOLE®, Zertifizierung REKOLE® und ITAR_K® künftig gemeinsam weiterentwickelt werden können.

H+ ist überzeugt, dass sich die Beziehungen zwischen den Tarifpartnern und den Leistungserbringern im Rahmen der Produktion der Spitaldaten mithilfe der Instrumente von H+ verbessern lassen. Eine erfolgreiche Umsetzung des «Memorandum of Understanding» würde die Kostenermittlung der Spitalleistungen deutlich optimieren, die Produktion von Spitaldaten partnerschaftlich regeln und die in den letzten Jahren eingeführten kostspieligen administrativen Doppelspurigkeiten abschaffen.

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Florian  Bossion

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