Meldung von fehlenden Medizinprodukten

Rund jedes achte Medizinprodukt in der Schweiz soll in Zukunft nicht mehr erhältlich sein. Bereits heute fehlen gemäss Umfragen von Swiss Medtech 60'000 der bisher importierten Medizinprodukte auf dem Schweizer Markt. Dennoch sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf. H+ setzt sich dafür ein, dass auch in Zukunft ausreichend Medizinprodukte verfügbar sind.

Bereits 2020 hat Ständerat Damian Müller (LU, fdp.) in einer Motion auf das Thema der Engpässe bei der Versorgung mit Medizinprodukten hingewiesen. Swiss Medtech und H+ haben diese Motion unterstützt. Schliesslich haben sowohl National- wie auch Ständerat die Motion gegen die Empfehlung des Bundesrates angenommen. H+ verfolgt die weitere Entwicklung und wird seinen Standpunkt beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) einbringen.

Auch unabhängig von der Politik gibt es Bestrebungen, die Versorgungsengpässe bei Medizinprodukten zu vermindern.

Meldestelle für fehlende Medizinprodukte
Die Gründung der unabhängigen Medical Device Shortage Reporting Organization (MDSRO) macht Versorgungsengpässe in der Schweiz erstmals messbar. Andrea Schütz und Angelina Hakim betreiben und finanzieren die MDSRO in Eigeninitiative. Betroffene können freiwillig und anonym fehlende Medizinprodukte melden. Die MDSRO nutzt die Meldungen, um den Nachweis einer Versorgungslücke zu erbringen. Dieser Nachweis ist Voraussetzung für das Erlangen einer Ausnahmebewilligung nach Art. 22 Abs. 1 MepV und Art. 18 Abs. 1 IvDV, da Swissmedic diese nur erteilt, wenn insbesondere:

  • Der Gesuchstellende den Nachweis erbringt, dass ein konkretes Medizinprodukt in der Schweiz nicht mehr verfügbar ist.
  • Die Verwendung dieses Medizinproduktes im Interesse der öffentlichen Gesundheit oder der Patientensicherheit liegt.
  • Dieses Medizinprodukt nicht durch ein anderes verfügbares und konformes Produkt ersetzbar ist.

Längerfristig möchte die MDSRO der Schweizer Medizinprodukteindustrie sowie den Schweizer Behörden erstmals verlässliche anonymisierte Daten bezüglich der in der Schweiz aufgetretenen Versorgungsdefizite bei Medizinprodukten zur Verfügung stellen können. Für H+ ist die Sichtbarkeit und Quantifizierbarkeit von Versorgungsengpässen notwendig, damit dieser Thematik die notwendige Beachtung geschenkt wird.

Roundtable Medizintechnik von Swissmedic
Zum Thema Medizinprodukte führt Swissmedic einen Roundtable Medizintechnik (RTMT) durch. Die Spitäler und Kliniken können Fragen im Zusammenhang mit der Medizinprodukteregulierung stellen. Ihre Fragen können Sie per Mail an manuela.ocana[at]hplus[dot]ch schicken. H+ sammelt diese und bringt sie jeweils am nächsten RTMT ein.

Kontakt

Manuela  Ocaña

Manuela Ocaña

031 335 11 13
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