H+ Spital- und Klinik-Barometer 2015: Patientinnen und Patienten wollen souverän mitentscheiden

Eine Mehrheit der Stimmberechtigten traut sich zu, selber das für sie geeignetste Spital zu wählen. Vor allem die jüngere Generation informiert sich im Internet, doch die Suche bleibt oftmals erfolglos. Das zeigen die Resultate zum erstmals abgefragten Informationsverhalten im neu erschienenen H+ Spital- und Klinik-Barometer.

Erstmals wurden die Stimmberechtigten zu ihrem Informationsverhalten befragt beim Entscheid über medizinische Behandlungen und der Auswahl des Spitals oder der Klinik. Die Resultate der repräsentativen Befragung des Forschungsinstituts gfs.bern zeigen, dass sich rund vier Fünftel der Befragten (78%) im Hinblick auf einen Spital- oder Klinikaufenthalt an erster Stelle auf den Rat ihrer Vertrauensärztin bzw. ihres Vertrauensarztes stützen. An zweiter Stelle trauen sich knapp zwei Drittel (64%) zu, dies selber am besten entscheiden zu können.

Recherche im Internet als wichtiges Instrument
Obwohl 2015 erst eine Minderheit angibt, bei gesundheitlichen Problemen zuerst im Internet zu recherchieren (41%) und für die Spitalwahl offizielle und unabhängige Websites (je zu 40%) zu konsultieren, ist die Wichtigkeit der Internetrecherche nicht zu unterschätzen, denn wer sich nach eigenen Angaben über die Leistungserbringer informiert, nutzt mehrheitlich auch das Internet dazu. Jedoch mit mässigem Erfolg, denn mehr als die Hälfte der Befragten (58%) sagt aus, die gesuchten Informationen nicht gefunden zu haben.

Spitäler bleiben sehr wichtig und glaubwürdig
Trotz zunehmendem Informationswunsch, der vor allem bei der jüngeren Generation ausgeprägt ist, bleibt das Vertrauen in die Ärzteschaft und Spitäler und Kliniken hoch (Mittelwert 7,4 bzw. 7,2 auf einer Skala von 0 bis 10). Unverändert gelten die Spitäler und Kliniken als sehr wichtige Akteure im Gesundheitswesen (70%) mit guter Qualität (94%). Wie im Vorjahr sind die Befragten entschieden der Meinung (97%), dass die Schweiz genügend Ärztinnen und Ärzte ausbilden soll. 93 Prozent erwarten, dass das Spital- und Klinikpersonal ihre Sprache spricht. Die freie Arzt- und Spitalwahl bleibt unverzichtbar.

Mehr Mittel für Kinder- und Altersmedizin
Ungebrochen schätzen die Befragten die Finanzierung des Gesundheitswesens als sinnvoll verteilt ein. Mehr Mittel soll es für die Kinder- und Altersmedizin (39% bzw. 30%), die Rehabilitationskliniken (33%) und die Universitätsspitäler (28%) geben. Weniger Finanzen würden die Befragten am ehesten den Spezialärztinnen und -ärzten in Praxen (31%) sowie den psychiatrischen Kliniken (26%) sprechen. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt generell die Bereitschaft, mehr Mittel zu sprechen, während der Wunsch nach einer Ausgabenreduktion wächst.

Hochspezialisierte Medizin in die Zentren
Grundsätzlich wünschen sich die Stimmberechtigten ein Spital oder eine Klinik mit den wichtigsten spezialisierten Behandlungen in jeder Region. Im Vergleich zu 2014 steigt jedoch der Wunsch, hochspezialisierte Medizin auf Zentren zu konzentrieren (81%) und für planbare medizinische Eingriffe und Behandlungen weitere Wege zurückzulegen. Anders ist dies bei Notfällen und Geburten: Für 71 bzw. 21 Prozent der Befragten müssen diese Spitalangebote innerhalb von 15 Minuten erreichbar sein.

Sämtliche Ergebnisse, eine Zusammenfassung der Studie in sechs Thesen sowie die dazugehörigen Grafiken, welche die Veränderungen 2014–2015 abbilden, finden Sie unter <link http: www.klinik-barometer.ch>www.klinik-barometer.ch. Der ganze H+ Spital- und Klinik-Barometer sowie der Schlussbericht des Forschungsinstituts gfs.bern können dort als PDF heruntergeladen werden.

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Martina  Greiter

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