Mehr Patientensicherheit im OP-Saal dank standardisierter Checkliste

Zehn Schweizer Spitäler haben das zweijährige Pilotprogramm progress! Sichere Chirurgie von Patientensicherheit Schweiz erfolgreich umgesetzt. Ziel war, dass die Betriebe die chirurgische Checkliste bei jeder Operation korrekt anwenden, um Schäden an Patienten zu vermeiden. Die Pilotspitäler haben mit grossem Engagement mitgemacht und die Liste als neue Sicherheitsnorm bei sich etabliert.

Die korrekte und konsequente Anwendung der chirurgischen Checkliste im Rahmen der Pilotphase von progress! Sichere Chirurgie hat in den zehn Pilotspitälern markante Verbesserungen gebracht. Die Verbesserungen im Hinblick auf die korrekte Anwendung, die Einstellung gegenüber der chirurgischen Checkliste und das Wissen über die Anwendung wurden im Rahmen des Pilotprogramms mit Fragebogenerhebungen und externen Beobachtungen evaluiert. Die Spitäler verwenden die chirurgische Checkliste mittlerweile standardisiert. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der chirurgischen Checkliste und dem daraus gewonnenen praxiserprobten Know-how, entwickelt Patientensicherheit Schweiz bis Ende 2015 unter anderem einen neuen eLearning-Kurs. Dieser soll den konsequenten und wirkungsvollen Einsatz der chirurgischen Checkliste flächendeckend in allen Schweizer Operationsbetrieben unterstützen.

Qualitätsgewinn dank intensiven Trainings
Bei ihrer Einführung wurde grosser Wert darauf gelegt, dass die Checkliste richtig angewendet wird. Dafür wurde sie spezifisch auf jedes Pilotspital angepasst und vor Ort im interprofessionellen OP-Team trainiert. Um gemeinsame Schulungszeitfenster für alle Teammitglieder zu schaffen, haben die Spitäler zum Teil sogar Operationssäle zeitweilig geschlossen. Einige Betriebe haben Piloten beigezogen, um durch die Parallelen zur Luftfahrt das Sicherheitsbewusstsein ihrer Mitarbeitenden zu schärfen und den notwendigen Kulturwandel aufzuzeigen.

Kleine Liste, grosse Wirkung – Kulturwandel im OP-Saal
Die Pilotspitäler haben die als Projektziele definierten Veränderungen mehrheitlich erreicht:

  • Die korrekte Anwendung der Checkliste ist nun Standard bei jeder Operation. Die Liste verpflichtet zur konsequenten Einhaltung von Qualitätsvorgaben und wird zum Teil bereits in Zertifizierungsverfahren eingebunden. In der Schlusserhebung bei 2'000 Mitarbeitenden der Pilotspitäler gaben 90% der Befragten an, dass die Checkliste «immer oder fast immer angewendet» wird. Zu Beginn des Programms waren es 40%.
  • Die subjektive Bewertung des eigenen Wissens über die chirurgische Checkliste als «gut» hat sich bei den Befragten von 45% auf 85% erhöht und somit fast verdoppelt.
  • Insgesamt wird die Checkliste strukturierter, standardisierter und personenunabhängiger als zu Beginn der Pilotphase verwendet. Dazu trägt auch die klare Zuteilung der Rollen bei. Das Verfahren ist mittlerweile in den Spitälern jeweils definiert und bekannt.
  • Die Anwendung der Checkliste ist nun in allen Pilotspitälern deutlicher als Teamaktivität erkennbar. Die Erkenntnis, dass es für das interprofessionelle Sicherheitsmanagement die aufeinander abgestimmte Expertise jedes OP-Teammitglieds braucht, hilft, mögliche Hierarchiegefälle zu überwinden, zum Beispiel zwischen Ärzten und anderen Berufsgruppen oder zwischen den Fachbereichen Chirurgie und Anästhesie. Zudem wird Sicherheit nun auch als Führungsarbeit verstanden. 


Weitere Informationen zu progress! Sichere Chirurgie finden Sie auf der Website von <link http: www.patientensicherheit.ch de leistungen pilotprogramme-progress-- progress--sichere-chirurgie.html external-link-new-window external link in new>Patientensicherheit Schweiz.

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