Spitäler sind bei der Kodierung top

Nach der Überprüfung der Kodierrevisionsberichte 2013 von 120 Spitälern und Kliniken zeigt sich ein erfreuliches Bild. Die Branche ist punkto Kodierqualität top.

Die Umsetzung der Tarifstruktur SwissDRG erfordert eine jährliche Revision der Kodierungen der einzelnen Spitäler und Kliniken. Dabei wird überprüft, ob die erbrachten Leistungen der Institutionen korrekt erfasst und den Versicherern in Rechnung gestellt wurden. Die Revision wird bei jedem einzelnen Spital von einem externen, neutralen Revisor durchgeführt und in einem Bericht festgehalten. Dabei werden zufällig gewählte Stichproben von mindestens 100 Krankenakten auf deren korrekte Kodierung überprüft. Drei Spitäler liessen sogar mehr als 200 Fälle überprüfen. Spitäler mit weniger als 1‘000 SwissDRG-Fällen sind nicht der ordentlichen Stichprobengrösse unterstellt. Sie müssen aber mindestens 10% ihrer Fälle kontrollieren lassen. 2013 fielen rund 20 Spitäler unter die verringerte Stichprobengrösse. Die geringste Stichprobe zählte sechs Fälle.

Punktlandung bei der Kodierqualität

Im Februar 2015 bat H+ die Spitäler und Kliniken die Revisionsberichte des Datenjahrs 2013 zuzustellen. Mit wenigen Ausnahmen sind diese der Aufforderung nachgekommen. Insgesamt wurden 120 Berichte eingesandt. Nach eingehender Analyse ergibt sich folgendes Bild:

  • Über die Gesamtheit aller revidierten Spitäler hinweg liegt der Case Mix Index (CMI) vor der Revision bei 1.008271 und nach der Revision bei 1.00212. Das entspricht einem 0.61% tiefer liegendem CMI.
  • Der mit der Fallzahl pro Institution gewichtete Case Mix (CM) lag vor der Revision bei 1‘159‘324 und nach der Revision bei 1‘160‘219. Das entspricht einer leichten Zunahme des CM um 0.08%.
  • Bei 50 Spitälern, also rund 42%, kamen die Revisoren auf eine durchschnittlich leicht höhere Bewertung der Fälle, bei 46 Spitälern (39%) auf eine leicht tiefere Bewertung. In 22 Spitälern (19%) blieb die Bewertung gleich.
  • Bei der überwiegenden Mehrheit der Spitäler lag die Menge der DRG-Wechsel unter 4%. Insgesamt ergab sich bei je 1.6% aller Fälle durch den DRG-Wechsel eine Zunahme bzw. Abnahme des Kostengewichtes. Bei 96.8% der Fälle veränderte sich das Kostengewicht nicht. Bei Spitälern mit hohen Fallzahlen waren die Korrekturen durchschnittlich tiefer, was an der oft langjährigen Erfahrung in der Kodierung vor der Einführung von SwissDRG liegen kann.
  • Bei nur vier der 120 Spitäler wich die von den Revisoren ermittelte Kodierung statistisch signifikant von jener des Spitals ab. In allen übrigen Fällen waren die Abweichungen statistisch nicht signifikant.


Somit wiesen die Spitäler und Kliniken bereits im zweiten Datenjahr nach Einführung des Fallpauschalensystems SwissDRG eine sehr gute Kodierqualität auf. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Ergebnis in Zukunft auch von den Versicherern honoriert wird und diese weniger Einzelrechnungsprüfungen verlangen.

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