Startschuss für das Pilotprogramm progress! Sichere Medikation an Schnittstellen
Ende März gab Patientensicherheit Schweiz mit einem Kick-off-Workshop den Startschuss zum nationalen Vertiefungsprojekt progress! Sichere Medikation an Schnittstellen. Die Umsetzung des systematischen Medikationsabgleichs stellt die neun Pilotspitäler vor eine grosse Herausforderung, der sie sich mit viel Motivation und Engagement stellen – für die Sicherheit ihrer Patientinnen und Patienten.
Da der Spitaleintritt und -austritt besonders riskante Momente für Medikationsfehler sind, setzt das zweite Pilotprogramm von Patientensicherheit Schweiz gezielt dort an. Um Medikationsfehler zu verhindern, hat sich in anderen Ländern der systematische Medikationsabgleich (Medication Reconciliation) als wirksame Massnahme erwiesen. Dieser besteht aus der systematischen Erstellung einer umfassenden Liste aller Medikamente und Präparate, die der Patient oder die Patientin vor Spitaleintritt eingenommen hat, sowie aus dem konsequenten Abgleich dieser Liste immer dann, wenn Medikamente verordnet werden.
Vertiefungsprojekt zur konsequenten Implementierung
In der Schweiz ist der systematische Medikationsabgleich bisher erst punktuell eingeführt und umgesetzt. Durch das Vertiefungsprojekt soll er bis Ende 2016 in den gewählten Abteilungen der neun Pilotspitäler konsequent implementiert sein. Das Vertiefungsprojekt fokussiert auf den systematischen Medikationsabgleich bei Spitaleintritt. Die Erfahrungen aus dem Projekt sollen dazu beitragen, den systematischen Medikationsabgleich in der Schweiz zu verbreiten und die berufsübergreifende Sicherheitskompetenz zu fördern.
Erfolgreicher Kick-off-Workshop
Am 25. März 2015 trafen sich die interprofessionellen Projektteams der neun Pilotspitäler aus allen Landesteilen zu einem ersten gemeinsamen Workshop. Zu Beginn berichteten unter anderen zwei Referentinnen aus den Niederlanden über ihre Erfahrungen – wo der systematische Medikationsabgleich schon seit einiger Zeit umgesetzt wird. In einem zweiten Teil zeichneten die spitalinternen Projektgruppen – bestehend aus Fachkräften der Ärzteschaft, der Pflege, der Spitalapotheken und des Qualitätsmanagements – aktuelle sowie erwünschte Prozesse des Medikationsabgleichs auf. Sie analysierten dabei Abläufe, Verantwortlichkeiten und antizipierte Schwierigkeiten. Anschliessend tauschten sie sich rege über die Resultate mit Projektmitgliedern der anderen Pilotspitäler aus. So verschieden die Prozesse in den einzelnen Pilotspitälern sind, in einem waren sich die Teilnehmenden einig: Ein systematischer Medikationsabgleich an Schnittstellen ist wichtig, notwendig und erwünscht – seine Umsetzung stellt jedoch eine Herausforderung dar. Bis Ende 2016 sind noch drei weitere Workshops geplant.
Empfehlungen zum systematischen Medikationsabgleich
Mit der Schriftenreihe Nr.7, «Der systematische Medikationsabgleich im Akutspital», stellt Patientensicherheit Schweiz auf ihrer <link http: patientensicherheit.ch de publikationen infomaterial-schriften-b-cher.html _blank external-link-new-window external link in new>Website allen Spitälern Empfehlungen zum systematischen Medikationsabgleich im Akutspital zur Verfügung. Die französische und die italienische Version sind ab Juni 2015 erhältlich.
Links
<link http: www.patientensicherheit.ch de leistungen pilotprogramme-progress-- progress--sichere-medikation patientenmerkblatt.html _blank external-link-new-window external link in new>Patientenmerkblatt und Vorlage Medikamentenliste
<link http: www.patientensicherheit.ch de publikationen infomaterial-schriften-b-cher.html _blank external-link-new-window external link in new>Schriftenreihe Nr. 7: «Der systematische Medikationsabgleich im Akutspital»
<link http: www.patientensicherheit.ch de leistungen pilotprogramme-progress-- progress--sichere-medikation.html _blank external-link-new-window external link in new>
progress! Sichere Medikation an Schnittstellen