Empfehlungen für innerbetriebliche Patiententransporte
Innerklinische Transporte kritisch kranker Patienten können bei unzulänglicher Durchführung zum Unterbruch der therapeutischen Kontinuität führen und damit zum Patientenrisiko werden. Patientensicherheit Schweiz hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachexperten Empfehlungen entwickelt, welche die Spitäler bei der Erstellung betriebsinterner Richtlinien unterstützen sollen.
Die Stiftung für Patientensicherheit hat aus Fehlermeldungen im CIRRNET® (Critical Incident Reporting & Reacting NETwork) und nach Rücksprache mit zahlreichen Fachpersonen aus verschiedenen Spitälern einen wichtigen Hotspot der Patientensicherheit identifiziert und einen Handlungsbedarf erkannt. Das Fehlen nationaler Richtlinien bzw. nationaler Empfehlungen erhärtete den Handlungsbedarf und veranlasste die Stiftung, in Zusammenarbeit mit Fachexperten, Empfehlungen für den innerklinischen Patiententransport zu entwickeln und zu veröffentlichen.
Patientensicherheit in jeder Transportphase sicherstellen
Innerklinische Transporte kritisch kranker Patienten sind logistisch anspruchsvoll. Moderne medizintechnische Diagnostik- und Therapieverfahren bieten zunehmend mehr Behandlungsmöglichkeiten und sind ein Grund mehr für die Zunahme von Patiententransporten zu unterschiedlichen Funktionseinheiten innerhalb einer Gesundheitseinrichtung. Dabei müssen die Mitarbeitenden die Kontinuität der medizinischen und pflegerischen Behandlung während des Transports und der Intervention aufrechterhalten und die Patientensicherheit in jeder Phase gewährleisten.
Die Sicherstellung der innerbetrieblichen Patiententransporte in Schweizer Spitälern findet auf sehr unterschiedlichem Niveau statt. Das Fehlen nationaler Richtlinien führte dazu, dass zwar in einzelnen Spitälern professionell entwickelte Richtlinien zur Anwendung kamen, jedoch in vielen Spitälern dem Patiententransport keine besondere Beachtung geschenkt und dieser häufig von nicht qualifizierten Mitarbeitenden durchgeführt wurde.
Empfehlungen entwickelt
In Kooperation mit medizinischen Fachgesellschaften ist es nun gelungen, nationale Empfehlungen für den innerbetrieblichen Transport von kritisch kranken Patienten zu veröffentlichen. Die Empfehlungen der Notfallkommission der Schweizerischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Reanimation (SGAR) ergänzen die wichtigsten Aspekte im Hinblick auf ausserklinische Sekundärtransporte (Verlegungen in andere Spitäler).
Die Empfehlungen stehen seit Oktober 2014 allen interessierten Fachpersonen und Gesundheitsinstitutionen zur Verfügung. Sie finden sie in der rechten Spalte zum Download.
Individuelle Umsetzung der Empfehlungen je nach Institution
Spitäler und verantwortliche Fachpersonen sind angehalten, die Empfehlungen im Kontext ihres Spitals zu prüfen und mit Kollegen der betreffenden Fachbereiche über die Relevanz der Empfehlungen für den eigenen Betrieb zu entscheiden. Sie können die Empfehlungen entsprechend der lokalen fachlichen, betrieblichen, rechtlichen und situativen Gegebenheiten adaptieren. So kann jedes Spital dazu beitragen, dass innerklinische Patiententransporte sicher und ohne Zwischenfälle durchgeführt werden.
Für Fragen zu den Empfehlungen für innerbetriebliche Patiententransporte steht <link mail window for sending>Dr. Olga Frank, Leiterin Projekte, Produkte, Dienstleistungen, Tel. 043 244 14 84, zur Verfügung.