HOPE-Austauschprogramm: Rückblick und Ausblick

Das HOPE-Austauschprogramm ermöglicht, viele Leute aus verschiedenen Berufsgruppen zu treffen sowie deren Kultur, Blickwinkel und Handlungsweisen kennenzulernen. Diese Erfahrung machten auch die Teilnehmerinnen, die 2014 die Schweiz besuchten. Wer 2015 diese Erfahrung selber machen möchte, kann sich bis am 31. Oktober 2014 anmelden.

Maria Brinck Krog, Pflegedienstleiterin aus Dänemark, fand die Aus- und Weiterbildung der Pflege in der Schweiz beeindruckend, vor allem, dass direkt nach der obligatorischen Schulzeit mit der Ausbildung im Pflegebereich gestartet werden kann. Im Unterschied dazu können die Pflegenden in Dänemark jedoch mehr Kompetenzen übernehmen. Der Umgang mit Onkologie-Patienten in der Schweiz und deren Betreuung fand sie bemerkenswert: Diese werden nicht ständig an ihre Krankheit erinnert und so weit wie möglich zu Hause betreut. Obwohl Dänemark ähnliche Herausforderungen wie die Schweiz hat, war es interessant zu sehen, wie die politischen Systeme das Gesundheitswesen beeinflussen. So besuchen über 60% der dreijährigen dänischen Kinder während mehr als 30 Stunden pro Woche eine Krippe, in der Schweiz nur gerade 4%.

Mercedes Ortiz Otero, Apothekerin und QM-Managerin aus Spanien, beurteilte die Medikamentensicherheit in Spanien besser als in der Schweiz. In Spanien erhalten alle Einwohner die nötige Versorgung, egal, was ihre finanziellen Möglichkeiten sind. Ähnlich sieht dies Filipa Loreto, Apothekerin aus Portugal.

«Sehr beeindruckend ist der Ansatz der ganzheitlichen Behandlung und lebenslanger Unterstützung der Paraplegiker im SPZ», stellte Dominika Oroszy, Anästhesistin und QM-Managerin aus Slowenien, fest. «Ich habe viele neue Erfahrungen und Ideen gesammelt, die mir bei meiner Arbeit mit den Patienten und als Leiterin des Qualitätsmanagements im Universitätsklinikum Ljubljana nützlich sein werden.»

Olivia Waller, Unternehmensentwicklerin aus England, fand es super, dass sie mit beiden gastgebenden Direktoren über die Herausforderungen im Gesundheitswesen und in ihren Organisationen diskutieren konnte: «Sie teilten ihre Visionen und Strategien offen mit». Neu war für sie, dass die Mitarbeitenden sich zum gemeinsamen Mittagessen ausserhalb der Abteilungen trafen: «In England verlassen die Mitarbeitenden kaum ihren Arbeitsplatz während der Mittagspause bzw. essen oft gar nichts zu Mittag. Es scheint, dass die Schweizer eine ausgewogene «Work-Life-Balance» haben.»

In Griechenland entscheidet der Spitaldirektor meist allein, wie die finanziellen Mittel eingesetzt werden. Die Finanzierung des Gesundheitswesens wurde von 90 Millionen Euro im Jahre 2010 auf 28,5 Millionen im Jahre 2014 gekürzt! Da werden die unzähligen technischen und personellen Probleme verständlicher. Für Dimitra Kagiafa, Ernährungsspezialistin aus Griechenland, waren die Strukturiertheit sowie die Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz beeindruckend.

Unterschiedliche Erwartungen, unersetzliche Erfahrungen

Die Erwartungen und Rückmeldungen der Teilnehmenden sind oft unterschiedlich, beruflich wie privat. Einige möchten beispielsweise neben dem offiziellen Programm ausgiebiger betreut werden und Einblicke in das Schweizer Leben erhalten, andere nutzen die freie Zeit lieber für eigenständige Erkundungen.
Die sechs Teilnehmerinnen in der Schweiz waren sich in einem Punkt einig: Sie haben wertvolle und unvergessliche Erfahrungen aus dem HOPE-Aufenthalt mitgenommen. Ein Land und dessen Gesundheitssystem zu entdecken, die Gepflogenheiten, Traditionen, täglichen Routinen und Hobbies der Bewohner kennenzulernen, war eine Erfahrung, die sie ein ganzes Leben begleiten wird. Die Auswirkungen sind nicht messbar, aber die Erkenntnisse aus dem vierwöchigen Austausch werden sich in ihrem beruflichen Alltag festsetzen.
Ähnliche Feststellungen haben auch die Teilnehmenden aus der Schweiz gemacht (siehe eFlash <link de publikationen eflash artikel _blank external-link-new-window external link in new>5/14 und <link de publikationen eflash artikel _blank external-link-new-window external link in new>7/14).

Das nächste Austauschprogramm findet statt vom 4. Mai bis 2. Juni 2015 zum Jahresthema «Hospitals 2020». Weitere Auskünfte erhalten Interessierte bei <link mail window for sending>Erika Schütz, Tel. 031 335 11 61. Anmeldeschluss ist der 31. Oktober 2014.

Kontakt

Links

<link de servicenav agenda hope _blank external-link-new-window external link in new>HOPE