Arbeitsinspektoren: neuer Vollzugsschwerpunkt psychosoziale Risikofaktoren

Das SECO setzt mit dem Thema psychosoziale Risiken einen neuen Schwerpunkt. Die Spitäler und Kliniken werden ab 2017/2018 von den Arbeitsinspektoren dazu geprüft.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bestimmt die Schwerpunkte der Betriebskontrollen der kantonalen Arbeitsinspektor/innen. Bis heute untersuchten die Arbeitsinspektoren im Rahmen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz vorwiegend physische und physikalische Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten, namentlich den Mutterschutz und muskuloskelettale Belastungen.

Psychosozial ergänzt physisch

Die Veränderung der Arbeitswelt und die Zunahme des Drucks auf die Arbeitnehmenden sind heute ein Fakt und der daraus entstehende volkswirtschaftliche Schaden ist nicht zu unterschätzen. Deshalb hat das SECO beschlossen, sich in Zukunft auch der psychosozialen Risiken der kontrollierten Betriebe anzunehmen. «Wenn die Behörden jetzt die Sensibilisierung fördern, dann unterstützen sie heute mit ihrem Vorgehen die Anstrengungen der Betriebe, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz vollumfänglich und nachhaltig umzusetzen», ist das SECO überzeugt. Eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten des SECO, der Universität Bern und der Technischen Universität Dresden erarbeitete einen Erhebungsbogen und eine dazugehörige Wissenssammlung. Sie legte ebenfalls die Schulung der Arbeitsinspektor/innen fest.

Spitäler und Kliniken ab 2017 betroffen
Die Umsetzung des neuen Schwerpunkts psychosoziale Risiken erfolgt von 2014 bis 2018 und sieht wie folgt aus:

  • 1. Halbjahr 2014: Schulung der kantonalen Arbeitsinspektor/innen
  • 2. Halbjahr 2014: Dokumente für die Umsetzung in den Betrieben stehen zur Verfügung
  • 2015/2016: Prüfungen in der erste Fokus-Branchengruppe Versicherungen/Banken, Telekom inkl. Callcenter, Immobilienverwaltungen, Verwaltungen mit Kundenkontakten sowie kantonal individuell gewählte Branchen
  • 2017/2018: Prüfungen auch in der zweiten Fokus-Branchengruppe Detailhandel, Alten- und Krankenpflege inkl. Spitex sowie kantonal individuell gewählte Branchen


H+ nimmt das Thema zurzeit in seiner Branchenlösung «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Gesundheitswesen» auf. Die Mitglieder der Branchenlösung erhalten die dazugehörigen Dokumente im Rahmen der Jahreskampagne 2015.

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