Pilotprojekt «progress! Sichere Chirurgie» erfolgreich gestartet

Die im März lancierte Ausschreibung von patientensicherheit schweiz für das Pilotprojekt progress! Sichere Chirurgie ist landesweit auf grosses Echo gestossen. Von 32 interessierten Spitälern wurden aus Ressourcengründen nur zehn Pilotspitäler für das zweijährige Vertiefungsprojekt (2013 – 2015) ausgewählt.

Im September 2013 startete patientensicherheit schweiz das Pilotprojekt progress! Sichere Chirurgie. Zehn Pilotspitäler nehmen mit ihren interprofessionellen Projektteams – bestehend aus Chirurgie, Anästhesie, OP-Personal, Qualitätsmanagement und Klinikleitung – am zweijährigen Programm teil.

Workshop zur Förderung der Sicherheitskompetenz
Am 19. September 2013 fand der erste Workshop des Vertiefungsprojekts statt. Unterstützt durch Fachbeiträge namhafter Personen aus Wissenschaft und Praxis vermittelte der Workshop den Teilnehmenden theoretisches und praktisches Wissen, um Herausforderungen bei der Umsetzung der chirurgischen Checkliste anzugehen.

So bedingt die erfolgreiche Implementierung beispielsweise eine strukturierte Kommunikation und die Anpassung der Checkliste. Dies setzt wiederum ein klares Rollenverständnis und eine offene Kommunikationskultur voraus. Ebenso muss die Checkliste unter Einbezug aller beteiligten Berufsgruppen auf die betriebsinternen Gegebenheiten angepasst werden. Im Weiteren ist die Schulung aller Mitarbeitenden von grosser Bedeutung, damit sie über den Sinn und Zweck der Checkliste informiert sind und das Vorgehen in praktischen Trainings geübt wird.

Facettenreicher Workshop
Um möglichst viel Wissen vermitteln zu können, setzte sich das Programm aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Am offiziellen Kick-off hoben verschiedene Referenten die Wichtigkeit der chirurgischen Checkliste hervor und betonten die Bedeutung der Interprofessionalität für die Implementierung der Checkliste.

Neben organisatorischen Inputs zum Vertiefungsprojekt fanden Plenumsreferate zur korrekten Umsetzung, der Wissensvermittlung im Betrieb und der Evaluation von Implementierungs-Massnahmen statt.

Fünf Arbeitsgruppen diskutierten Themen wie Leadership und Kommunikation, aber auch die Überprüfung und Anpassung der Checkliste war Gegenstand angeregter Diskussionen. Ziel ist, die Erkenntnisse aus den Arbeitsgruppen nun in die spitalspezifischen Projektteams zurückzutragen und dort im Hinblick auf die Umsetzung im eigenen Spital zu diskutieren.

Fazit
Das Fazit der Teilnehmenden ist einhellig: Die Anforderungen des Vertiefungsprojekts sind hoch, aber sowohl die Spitäler als auch patientensicherheit schweiz sehen die Herausforderungen positiv und zeigen sich motiviert und engagiert, die flächendeckende Implementierung der chirurgischen Checkliste voranzutreiben.

Weiteres Vorgehen
Im Oktober und November werden in den Spitälern im Rahmen der IST-Zustandserhebung zwei Befragungen zu den Themen «Sicherheitsklima im Spital» und «Wissen/Einstellungen zur WHO-Checkliste» durchgeführt. Danach starten die Spitäler mit der Schulung aller Mitarbeitenden aus dem OP-Bereich und passen die chirurgische Checkliste den betrieblichen Gegebenheiten an. Zeitgleich werden Sicherheitschecks in die vorgelagerten Prozesse integriert. Der zweite Workshop findet im Frühjahr 2014 statt.

Kontakt

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