Am 12. Juni 2013 wurde der Swiss Quality Award zum fünften Mal verliehen. Vier Projekt-Teams erhielten den Preis für herausragende Ideen zur weiteren Verbesserung der Qualität im Gesundheitswesen. Alle ausgezeichneten Arbeiten stammen aus Spitälern.

Im Rahmen des Nationalen Symposium für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen wurde am 12. Juni 2013 der Swiss Quality Award 2013 verliehen.

Mit der Vergabe dieses Preises möchten die drei Trägerorganisationen SQMH, IEFM und FMH die besten Qualitätsprojekte einem breiten Publikum zugänglich machen. Der Wettbewerb soll aktiv deren Vernetzung, Initialisierung oder Weiterführung fördern. Aus rund 60 zugelassenen Projekten wurden in einem mehrstufigen und anonymisierten Prozess die vier Gewinner ausgewählt. 26 erfahrene Health Professionals fungierten dabei als Jurorinnen und Juroren.

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2013 in den vier Kategorien sind:

Kategorie «Patientensicherheit»
Hospitalisierte Kinder sind aufgrund von Medikationsfehlern dreimal häufiger von unerwünschten Arzneimittelereignissen betroffen als Erwachsene – die Datenlage zur Wirksamkeit und Dosierung ist oft ungenügend. Deshalb hat der Pharmazeutische Dienst des Kinderspitals Zürich 2008 mit der Entwicklung einer Kinderdosierungsdatenbank begonnen. 2012 wurde die Website <link http: www.kinderdosierungen.ch>www.kinderdosierungen.ch lanciert. Um die Arzneimittelsicherheit bei Kindern weiter zu erhöhen, wurde ein elektronischer Kalkulator programmiert, der eine spezifische Dosierung aufgrund der Kindsangaben berechnet. Neben der Dosierung sind weitere hilfreiche Informationen zur Anwendung der Arzneimittel aufgeführt.

Kategorie «Management»
Frauen, deren Schwangerschaft ohne medizinische Besonderheiten verläuft, können sich am Genfer Universitätsspital ausschliesslich von Hebammen betreuen lassen. Im Auftrag des Chefarzts begleitete ein Team von acht Hebammen in einem Pilotprojekt die werdenden Mütter vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Austritt aus der Wochenbettabteilung. Gemäss den Rückmeldungen verzeichnen die Patientinnen des Pilotprojekts eine höhere Zufriedenheit als solche, die herkömmlich betreut wurden. Und auch die Hebammen im Pilotprojekt scheinen zufriedener als ihre Kolleginnen zu sein – sie weisen deutlich weniger Arbeitsabsenzen auf.

Kategorie «Empowerment»
Das 2003 geschaffene Schmerznetzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, das Schmerzmanagement am Genfer Universitätsspital zu verbessern. Ärztinnen, Physiotherapeuten und Pflegende arbeiten fachübergreifend zusammen, um beispielsweise Richtlinien und Empfehlungen für Schmerztherapien gemeinsam zu erarbeiten und die Wirksamkeit der Massnahmen regelmässig zu überprüfen. Von dieser interdisziplinären Sichtweise und den dadurch entstandenen Synergien profitieren auch andere Behandlungsprogramme. Gleichzeitig werden Patientinnen und Patienten dank einem verbesserten Informationsfluss stärker als Partner in die Therapieprozesse einbezogen.

Kategorie «Technologie»
Eine Fehlpositionierung von Hüft- oder Knie-Prothesen gilt als häufige Ursache für weiterbestehende oder neu auftretende Beschwerden nach der Operation. Die Beurteilung der Positionierung von Hüft- oder Knie-Prothesen ist bis heute nur sehr ungenau möglich. Aus diesem Grund entwickelte eine Forschungsgruppe des Kantonsspitals Baselland – Standort Bruderholz eine spezifische Mess-Software. Diese ermöglicht, durch die Verwendung von 3D-rekonstruierten CT-Bildern und einem speziellen Bildgebungsprotokoll, den Datensatz standardisiert entlang der mechanischen Beinachse auszurichten und die Prothesenposition in 3D exakt auszumessen (±1°). Dank der entwickelten Software zur Bestimmung der Position von Knie- und Hüft-TPs hat sich die klinische Diagnostik von Patienten mit Beschwerden nach Prothesen-Operation signifikant verbessert. Die Software soll nun auch für andere Gelenke weiterentwickelt werden.

Die Gewinnerprojekte und weitere Informationen zum Swiss Quality Award finden Sie unter <link http: www.swissqualityaward.ch>www.swissqualityaward.ch.