Die Anhörungsverfahren zu den Bereichen «Grosse seltene viszeralchirurgische Eingriffe» und «Hochspezialisierte Behandlung seltener Krebserkrankungen des Erwachsenen” sind abgeschlossen.

H+ hat sich zu beiden Vorlagen kritisch geäussert. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:

Grosse seltene viszeralchirurgische Eingriffe
Bei der Zuteilung von grossen seltenen viszeralchirurgischen Eingriffen fordert H+ Transparenz in der Frage, wie ein Spital, welches einen Leistungsauftrag aufgrund einer zu geringen Fallzahl verloren hat, diesen wieder erlangen kann. Die starke Fokussierung auf minimale Fallzahlen als Qualitätsmerkmal erachtet H+ als heikel.

Hochspezialisierte Behandlung seltener Krebserkrankungen des Erwachsenen
H+ stellt fest, dass ein Grossteil der Krebsbehandlungen, auch bei seltenen Tumoren, in den ambulanten Bereich fällt und somit nicht der Planungskompetenz der Kantone, respektive des HSM-Beschlussorgans unterliegt. Auch sieht H+ einen Widerspruch der Anhörungsvorlage zur nationalen Krebsstrategie.

Von besonderer Bedeutung ist, dass der Onkologe den Patienten und sein Umfeld im Sinne eines Disease Managers in der Regel über eine lange Zeit sehr gut kennt und damit die ganze Behandlungskette und das Umfeld des Patienten überblicken kann. Dies sind wichtige Informationen, die dem Comprehensive Cancer Center (CCC) fehlen würden.

Auch was die Behandlungsqualität anbelangt, ist völlig ungewiss, ob diese durch eine Zentralisierung im CCC tatsächlich besser wird als in den heutigen Netzwerken. Die Onkologie verfügt bereits heute über sehr gut organisierte und funktionierende Netzwerke.