Die TARMED Suisse wird aufgrund der Blockade durch die Krankenversicherer vorläufig keine weiteren Versionen für die ambulante Tarifstruktur erlassen.

Eine Task Force von TARMED Suisse sprach sich mehrheitlich für eine neue Version der Tarifstruktur aus. H+, die FMH und die in der MTK zusammengeschlossenen Sozialversicherer unterstützten das Revisionspaket mit Verbesserungen auch für die Tarifierung nicht-ärztlicher Leistungen. Die neue Version scheiterte jedoch Mitte Dezember 2012 im Leitungsgremium TARMED Suisse am Veto der santésuisse. Durch die fehlende Einstimmigkeit respektive aufgrund der einseitigen Blockade der Krankenversicherer gibt es vorläufig keine neue Version der Tarifstruktur TARMED.

Die Tarifpartner konnten sich auch nicht auf ein gemeinsames Vorgehen für den Masterplan Hausarztmedizin einigen. Ein Vorschlag von H+, FMH und MTK für eine Übergangslösung mit einer angemessenen Abgeltung von Leistungen der Grundversorger scheiterte ebenfalls am Nein der Krankenversicherer.

Letzter Hoffnungsschimmer für Neuorganisation
Gescheitert ist im ersten Anlauf auch die Neuorganisation von TARMED Suisse, die von einer Arbeitsgruppe vorbereitet wurde. Unterstützt wurde der Vorschlag für eine professionalisierte, neue TARMED-Organisation von H+, FMH und MTK, während die santésuisse sich im Leitungsgremium dagegen aussprach.

Die Tarifpartner einigten sich Anfang Januar 2013 auf einen zweiten Anlauf für eine Neuorganisation mit dem Ziel, diese auf Anfang 2014 umzusetzen. Eine neue Arbeitsgruppe von TARMED Suisse soll nun bis Ende Mai 2013 Lösungsvorschläge für neue Entscheidfindungsregeln zur Deblockade und für eine Professionalisierung ausarbeiten. Das Leitungsgremium TARMED Suisse hat im Hinblick auf den offenen Ausgang des Projekts für eine Neuorganisation nur ein Halbjahresbudget für das Jahr 2013 bewilligt. Die Kündigungsfrist für den TARMED Suisse Gesellschaftsvertrag beträgt sechs Monate und eine Kündigung ist frühestens auf Ende 2013 möglich.

H+ Projekt TARMED schreitet voran
Das H+ Projekt für eine Gesamtrevision der TARMED-Tarifstruktur kommt zügig voran und ist koordiniert mit der FMH und der MTK. H+ hat mit den anderen zwei Organisationen eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die drei Tarifpartner koordinieren ihre jeweiligen Revisionsanstrengungen mit dem Ziel, eine «betriebswirtschaftlich korrekte, aktualisierte und sachgerechte Abgeltung» der Leistungen in Arztpraxen, Spitälern und Kliniken zu erreichen. Die Kostenmodelle der Tarifstruktur werden aktualisiert und der betriebswirtschaftlichen Kostenrealität angepasst. Schwerpunkte bilden dabei die bisher im Tarif vernachlässigte, korrekte Abbildung ambulanter Leistungen der Grundversorgung, wie die der Hausarztmedizin und die korrekte Abbildung der spital- und klinikspezifischen ambulanten Leistungen.