Physiotherapie – H+ zuständig für Tarifstruktur und nicht für Taxpunktwerte

H+ unterstützt die sachgerechte Abbildung und Tarifierung der Leistungen der Physiotherapie in Spitälern und Kliniken. Es gilt aber zu unterscheiden zwischen Tarifstruktur und Taxpunktwert-Verhandlungen.

Etwa 4‘000 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten haben in diesem Frühjahr mit einer Kundgebung auf dem Bundesplatz auf die unbefriedigende Situation beim ambulanten Physiotherapietarif hingewiesen.

Die Unterdeckung durch die heutigen Taxpunktwerte betrifft nicht nur die ambulanten Praxen, sondern auch die Spitäler und Kliniken.

H+ Mitglieder ebenfalls betroffen 
Neben den zu tiefen Taxpunktwerten ist bei den Spitälern und Kliniken auch die Tarifstruktur nicht mehr zeitgemäss. Leistungen mit besonderen Anforderungen, z.B. bei Kindern oder tagesklinischen Therapien in der Rehabilitation, sind heute nicht sachgerecht abgebildet.

Die Vereinigung der Deutschschweizer Chefphysiotherapeutinnen und -therapeuten (VDCPT) hat ihre Mitglieder aufgerufen, bei den Spitalleitungen folgendes Anliegen zu deponieren: «Wir ersuchen Sie, H+ den Auftrag zu erteilen, mit den Kostenträgern in Verhandlungen zu treten, um eine zeitgemässe und faire Entgeltung der therapeutischen Leistungen im Spital zu erzielen».

Dabei unterscheidet der VDCPT aber nicht zwischen Tarifstruktur und Tarifverhandlungen, d.h. Taxpunktwerten.

Klare Rollenverteilung zwischen H+ und seinen Mitgliedern
H+ verhandelt bei ambulanten Leistungen mit santésuisse und der MTK die national einheitlichen Tarifstrukturen, sofern es sich um Einzelleistungstarife handelt. Der nationale Tarif für Physiotherapie ist ein Einzelleistungstarif. H+ hat deshalb für seine Mitglieder die Tarifstruktur mit erarbeitet und ist auch für deren Überarbeitungen zuständig.

Überarbeitungen können aber nur bei Einigkeit aller Tarifpartner verabschiedet und dem Bund zur Genehmigung eingereicht werden. Eine Überarbeitung gemeinsam mit den Versicherern ist zurzeit mangels Interesse der Versicherer sehr schwierig. Der Vorstand von H+ hat daher der Geschäftsstelle den Auftrag erteilt, eine Vorgehensstrategie zu erarbeiten und ihm zu unterbreiten.

Preisverhandlung nur mit der MTK
Die Preisverhandlungen finden regional zwischen H+ Mitgliedern und Krankenversicherern statt. H+ hat von seinen Mitgliedern nur in wenigen Bereichen den Auftrag, nationale Preisverhandlungen zu führen. Ein Beispiel ist der Physiotherapietarif mit der MTK. H+ kann hier in Verhandlungen treten.

Physioswiss hat bei der MTK ein formelles Gesuch um Taxpunktwert-Verhandlungen eingereicht und H+ darüber informiert. Für H+ ist ein gemeinsames Vorgehen gut vorstellbar.

Die Geschäftsstelle von H+ hält Sie über die Entwicklungen beim ambulanten Physiotherapietarif auf dem Laufenden.

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