Gemeinsam zur künftigen Tarifstruktur Rehabilitation

Die Informationsveranstaltung zur künftigen Reha-Tarifstruktur ST Reha auf Initiative der Aktivkonferenz Rehabilitation zeigte, dass das Thema unter den Nägeln brennt. Bis zur geplanten Einführung gibt es jedoch noch viel zu tun. Nur mit dem Blick über den eignen Tellerrad, der Annäherung im Rehabilitationsverständnis von deutsch- und westschweizerischen Reha-Anbietern sowie Engagement und Willen aller Institutionen ist es zu schaffen.

Die hohe Teilnehmerzahl machte deutlich, dass das Thema künftige Tarifstruktur Rehabilitation bewegt. So diskutierten verschiedene Vertreter der Reha-Institutionen, Versicherer und der SwissDRG AG positive Auswirkungen und Probleme einer solchen Struktur.

National einheitliche Tarifstruktur
Die Beteiligten seitens Gesetzgeber, Leistungserbringer und Versicherer sind sich einig, dass es nach der Einführung von SwissDRG für die stationären Leistungen in Akutspitälern auch eine national einheitliche Tarifstruktur für die stationären Rehabilitationsleistungen geben muss. Diese muss Elemente mit Fallbezug enthalten und Betriebsvergleiche aufgrund von mehr oder weniger einheitlichen Leistungen beinhalten. Ziel ist es, bei der Einführung ein faires und leistungsgerechtes aber wohl noch nicht perfektes System zu haben, das datengestützt regelmässig aktualisiert wird. Zu klären sind Abgrenzungen, wie z.B. zwischen medizinischer Reha und beruflichen Wiedereingliederungsmassnahmen.

Brücken bauen
Die Infoveranstaltung machte die teilweise unterschiedlichen Rehabilitationsansätze in der Deutsch- und Westschweiz einmal mehr deutlich. Die Rehabilitation in der Westschweiz verfolgt oft einen nicht-organspezifischen polyvalenten Ansatz. In der Deutschschweiz hingegen erfolgt die Reha mehrheitlich organspezifisch mit entsprechenden Querschnittsfunktionen. Für die neue Tarifstruktur bedeutet dies, den Gegebenheiten der Sprachregionen Rechnung zu tragen und diese abzubilden. Denn nur so kann eine national einheitliche Tarifstruktur funktionieren. Den Verantwortlichen im Steuerungsausschuss von ST Reha ist dies bewusst.

Pilotversuche notwendig
Eine leistungsgerechte Tarifstruktur ist nur mit Kosten- und Leistungsdaten aus Pilotkliniken möglich. Diese übernehmen eine ähnliche Rolle, wie die Netzwerkspitäler im SwissDRG-System. In einem ersten Schritt werden die Daten der Fachrichtung muskuloskelettale und neurologische Rehabilitation erhoben. In einem späteren Schritt kommen dann die Daten für die pulmonale und kardio-vaskuläre Rehabilitation dazu. Für die Abbildung der westschweizerischen Rehabilitationsleistungen im Tarifsystem sowie zur Erhebung der dazugehörigen Daten werden weitere Arbeitsschritte geprüft.

Im Interesse aller Rehakliniken erinnert Matthias Mühlheim, Präsident der H+ Aktivkonferenz Reha, daran, dass die Datenerhebung zentral für den künftigen Reha-Tarif ist.

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