HOPE – die interkulturelle Weiterbildung für Spitalkader

Aus der Schweiz beteiligen sich drei Personen am HOPE-Programm 2011. Sechs ausländische Personen sind in fünf Schweizer Institutionen zu Gast. Sie schildern ihre Erlebnisse.

Das Austauschprogramm HOPE 2011 dauert bis zum 21. Juni 2011. Dieses Jahr sammeln 128 Spitalkader aus 19 Ländern in 22 Gastländern neue Eindrücke und Erfahrungen zu anderen europäischen Gesundheitssystemen.

Halbzeitrückmeldungen der Schweizer Teilnehmenden…
Wie funktioniert das DRG-System in Deutschland ein paar Jahre nach dessen Einführung? Wie leitet man zwei Krankenhäuser mit verschiedenen Geschichten und Kulturen zehn Jahre nach der Fusion unter einer Führung? Was ist anders in Deutschland im Vergleich zur Schweiz und was gleich? Diese Fragen versucht Daniel Meli aus dem Kantonsspital Glarus im Medizinischen Zentrum der Städteregion Aachen mit 685 Betten zu beantworten.

Parallelen zur Schweiz und speziell bei der Psychiatrie findet Cornelia Achermann aus der UPD Bern im deutschen Gesundheitswesen: «In der Psychiatrie Deutschland sind DRG auch ein Thema. Nur lässt sich dieses nicht einfach übertragen. In Deutschland soll ein diagnose- und leistungsorientiertes Entgeltungssystem ab 2013 eingeführt werden. In Langenfeld erfassen die Mitarbeitenden zurzeit schon viele Leistungen mittels OPS und PsychPV, damit man sich für die Einführung und die Verhandlungen fit machen kann. Sie haben in Langenfeld extra einen Medizinkontroller angestellt, der sich intensiv mit dieser Thematik befasst.»

Anita Blum aus dem Universitätsspital Basel hält sich in Dänemark auf. Sie findet das einheitliche IT-System in allen Spitälern der Region sehr gut, weil die Patientendaten jederzeit abrufbar sind. Ihr Eindruck: «Die elektronische Krankengeschichte ist das Normalste auf der Welt. Es gibt Daten, die sogar landesweit abrufbar sind. Mängel gibt es bei der Kommunikation zwischen Spitälern und Hausärzten. Die Anstellungsbedingungen sind vergleichbar. Die Sicherheit, einen Arbeitsplatz zu behalten, ist niedriger. Der Ärztemangel ist in Dänemark spürbar.»
Sie kann das Austauschprogramm nur empfehlen.

…und der sechs Gäste in der Schweiz
Zum ersten Mal bot die SpitalSTS AG in Thun zwei Gästen, Hedzer Schotsman aus den Niederlanden und Martin Johannes Huber aus Österreich, Einblick in verschiedene Bereiche. Die Vergleiche waren spannend. So ist es in den Niederlanden unvorstellbar, bei gesundheitlichen Problemen direkt zum Spitalnotfall zu gehen, ohne vorher den Hausarzt zu kontaktieren. Der holländische Gast fragte mehrmals nach.

Angela White aus England und Anne Hedman aus Finnland halten sich im Kantonsspital Obwalden auf. Die Ärztin und Managerin aus einer ländlichen Gegend in England entdeckt in Sarnen viele Antworten auf Versorgungsprobleme ihrer Heimat. Die finnische Pflegedirektorin findet, dass die Spitalleitung sehr direkt und effektiv mit den Mitarbeiterinnen arbeitet.

Das Universitätsspital Basel bietet ein anspruchsvolles und interessantes Programm über die ganzen vier Wochen. Nicolas Chauvin aus Frankreich und Petra-Millennia Pitsch aus Österreich versuchen sich in Schweizerdeutsch.

Wer beteiligt sich am HOPE Austauschprogramm?
Ob Pflege, Verwaltung, Medizin oder andere Spitalberufe – jede Berufsrichtung auf Kaderstufe ist eingeladen, sich zu beteiligen. Wer zudem die englische und eventuell eine weitere europäische Sprache beherrscht, bringt ideale Voraussetzungen für HOPE mit. Das individuelle Programm vor Ort wird nach Möglichkeit den Bedürfnissen der Teilnehmenden angepasst.
Im Gegenzug sind die Schweizer Spitäler eingeladen, Teilnehmende aus Europa aufzunehmen. Sie offerieren kostenlose Unterkunft sowie eine preisgünstige Verpflegung.

Wollen Sie teilnehmen oder Gastgeber sein?
H+ Die Spitäler der Schweiz koordiniert den Austausch der Kandidatinnen und Kandidaten und der Gastspitäler aus der Schweiz. Im Herbst 2011 läuft die Ausschreibung für die Teilnahme am HOPE-Austauschprogramm 2012. Dies dauert vom 14. Mai bis zum 13. Juni 2012. Das Jahresthema lautet «Ageing health workforce – ageing patients: multiple challenges for hospitals and healthcare in Europe». Das Evaluationstreffen aller 150 Teilnehmenden findet nächstes Jahr vom 11. - 13. Juni in Berlin statt. Anmeldeschluss ist der 31. Oktober 2011.

Die detaillierten Informationen und die Unterlagen erhalten Sie von Erika Schütz, Tel. 031 335 11 61 oder <link>erika.schuetz@hplus.ch.  

Kontakt

Links

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