H+ Vorstand genehmigt strategische Zusammenarbeit mit senesuisse

Die Geschäftsstelle hat dem Vorstand eine strategische Zusammenarbeit mit senesuisse vorgeschlagen. Der H+ Vorstand hat an seiner Sitzung vom 3. Februar 2011 diesen Vorschlag genehmigt. Dies ermöglicht H+ – ganz im Sinne der Vision H+ 2015 –, im Bereich Langzeitpflege über Allianzen aktiv zu bleiben.

Der Prozess der Vision H+ 2015 hat aufgezeigt, dass die Mitgliederstruktur und die thematischen Schwerpunkte einen Ausbau der Aktivitäten im Bereich Langzeitpflege nicht zulassen. Umso bedeutender ist die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, die in der Langzeitpflege aktiv sind.

Im Laufe des Jahres 2010 hat H+ mit Curaviva und senesuisse Gespräche über die strategische Ausrichtung der Langzeitpflege geführt. Die Gespräche führten zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Curaviva: wenig Interesse an verstärkter Zusammenarbeit mit H+
Als klar grösster Verband im Bereich Langzeitpflege, zeigt Curaviva wenig Interesse an einer formalen Zusammenarbeit. So verweigerte Curaviva beispielsweise bei der aktuellen Definition der Pflegebedarfsstufen in der Langzeitpflege eine Zusammenarbeit mit H+. Bei gezielten Themen, z.B. bei verschiedenen Gesundheitsberufsausbildungen, funktioniert die heutige Zusammenarbeit gut.

senesuisse und H+: gebündelte Interessensvertretung
senesuisse dagegen ist sehr interessiert an einer formalen Zusammenarbeit. Das Kooperationsmodell sieht vor, dass beide Organisationen rechtlich selbstständig bleiben und gemeinsam die Interessen ihrer Mitglieder im Bereich Langzeitpflege auf nationaler Ebene vertreten. Die Zusammenarbeit ist nicht exklusiv, d.h. Kooperationen mit anderen Verbänden sind jederzeit möglich.

Die Mitglieder und assoziierten Mitglieder der Gruppierung Langzeitpflege von H+ äusserten sich unterschiedlich zur strategischen Zusammenarbeit mit senesuisse. Von elf antwortenden Institutionen stimmten fünf der Vereinbarung zu, eine war dagegen und fünf hatten keine klare Meinung bzw. enthielten sich der Stimme.

Die Skepsis gegenüber einer allzu engen Liaison mag in der unterschiedlichen Mitgliederstruktur der beiden Verbände begründet sein, die unterschiedliche Interessen hervorruft. senesuisse vertritt heute ausschliesslich private Langzeitinstitutionen, ist jedoch bereit, sich öffentlichen Institutionen gegenüber zu öffnen. Dieser Schritt zur Öffnung ist nötig, da H+ ausdrücklich eine Gesamtsicht für die Branche beansprucht, d.h. für öffentliche und private Institutionen aus allen Versorgungsbereichen.

In der Aktivkonferenz Langzeitpflege und im H+ Vorstand überwog die Zustimmung zur Zusammenarbeit. Das gemeinsame Bestreben zur Interessenbündelung bietet den Mitgliedern der Gruppierung Langzeitpflege einen Anreiz, bei H+ zu bleiben. Keine Allianz einzugehen hiesse, dem Erosionsprozess in diesem Segment Vorschub zu leisten.

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Stefan  Berger

Stefan Berger

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