Vision H+ 2015: Betriebliche Bildung finanziell sichern

Die betrieblichen Bildungsaufwendungen für die nichtuniversitäreren Gesundheitsberufe gelten neu als anrechenbare Kosten, welche die Versicherer mittragen müssen. Es ist offen, ob und gegebenenfalls wie diese Kosten in die Tarife stationärer Leistungen eingerechnet werden sollen. Das Projekt der Vision H+ 2015 «Finanzierung der betrieblichen Bildung» soll diese Fragen klären. Es ist zurzeit finanziell und zeitlich auf Kurs.

Die Sicherung der betrieblichen Bildung der Gesundheitsberufe ist eine grosse Herausforderung für die Branche. Für die Ausbildungsbetriebe ist es von zentraler Bedeutung, dass die Finanzierungsregelungen sie nicht benachteiligen. Für Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen, die ausbilden, müssen im Frühjahr 2011 praktikable Lösungsvorschläge für die Tarifverhandlungen 2012 vorliegen.

Welche Berufe?
Im Zentrum des Projekts stehen die eidgenössisch anerkannten Ausbildungen in Pflege, medizinisch therapeutische und medizinisch technische Berufe. Die betrieblichen Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung der Ärzte bis zum Facharzttitel gelten als gemeinwirtschaftliche Kosten. Die damit zusammenhangenden Fragen werden gesondert bearbeitet.

H+ Mitgliedermeinung abgeholt
Ein Mitgliederworkshop im Rahmen der Aktivkonferenz vom 31. März 2010 hat wichtige Grundsätze beschlossen. Die Mitglieder wollen einen Ausgleich zwischen den Betrieben, die weniger ausbilden, und jenen, die mehr ausbilden. Die Aus- und Weiterbildung muss als unternehmerische Leistung anerkannt und finanziert werden. Die Entgeltregelung muss diesem Grundsatz entsprechen.

Positiver oder negativer Nettonutzen?
Eine nachhaltige und zielführende tarifliche Regelung für Bildungsaufwendungen muss auf Kosten-/Nutzenanalysen beruhen. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BTT) wird demnächst in Absprache mit H+ und weiteren Trägerverbänden der OdASanté eine nationale Kosten-/ Nutzenstudie in Auftrag geben. Es ist zurzeit offen, ob die Resultate bereits für die Tarifverhandlungen 2012 nutzbar sind.

Treffen mit GDK und santésuisse
Mitarbeitende der H+ Geschäftstelle haben an zwei Sitzungen mit Vertretern der GDK und santésuisse diverse Finanzierungsvarianten diskutiert. Es wurde vereinbart, dass die Partner ihre Vorstellungen nun konkretisieren. Die nächste Sitzung wird im September 2010 stattfinden.

H+ Arbeitsgruppe Bildungsfinanzierung arbeitet weiter
Die Arbeitsgruppe Bildungsfinanzierung erarbeitet die H+ Vorschläge. Sie nimmt auch zu den Vorschlägen der Partner Stellung. Es ist vorgesehen, dass der H+ Vorstand in seiner Sitzung vom 28. Oktober 2010 die Finanzierungsvorschläge verabschieden kann. Diese sollen im Hinblick auf die Tarifverhandlungen für 2012 als Empfehlungen zur Bildungsfinanzierung dienen.

Hinweis
Auf der <link de servicenav h_politik bildungspolitik aktuell _blank>H+ Website finden Sie zwei aktuelle Artikel aus Competence zum Thema der Finanzierung der betrieblichen Bildung.

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