Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) plant, einen nationalen Telefondolmetschdienst für den Gesundheitsbereich aufzubauen. Es will damit das bestehende Angebot der persönlich anwesenden Fachkräfte mit telefonischen Dolmetschdienstleistungen gezielt und wirksam ergänzen.

Den entsprechenden Projektauftrag hat das Bundesamt diesen Sommer öffentlich ausgeschrieben.

Ein Ziel des Nationalen Programms Migration und Gesundheit besteht darin, das interkulturelle Übersetzen im Gesundheitsbereich zu fördern. Gerade bei medizinischen Konsultationen ist es entscheidend, dass Ärzte/Pflegende und Patienten/-innen sich sprachlich gut verständigen können.

Heute ziehen Leistungserbringer wie Spitäler und Kliniken in heiklen Situationen, in denen die sprachliche Verständigung entscheidend ist, interkulturelle Übersetzer bei. Diese übersetzen nicht nur die gesprochene Sprache, sondern machen die behandelnden Fachpersonen in den Spitälern auch auf unterschiedliche kulturelle Wahrnehmungen und Wertvorstellungen aufmerksam. Nicht in allen Fällen ist es jedoch notwendig, dass dieser interkulturelle Übersetzer persönlich vor Ort anwesend ist. In vielen Situationen reicht eine telefonische Übersetzung völlig aus. Diese ist kostengünstiger und weniger aufwändig in der Organisation. Die Leistungserbringer sollen aber weiterhin die Möglichkeit haben, einen interkulturellen Übersetzer für ein Gespräch vor Ort aufzubieten. Der Telefondometschdienst versteht sich als Ergänzung des Angebots für weniger heikle Fälle.

BAG leistet Anschubfinanzierung
Aus diesem Grund plant das BAG, einen nationalen Telefondolmetschdienst im Gesundheitsbereich aufzubauen. Dieser geplante Telefondolmetschdienst soll Spitälern, Kliniken, Pflegeinstitutionen, Ambulatorien, Hausarztpraxen etc. innert nützlicher Frist qualifizierte Telefondolmetscher in der gesuchten Sprache vermitteln. Das Dolmetschangebot wird für die Leistungserbringer im Gesundheitswesen kostenpflichtig sein. Das BAG unterstützt den Anbieter in den Jahren 2010 bis 2013 finanziell für den Aufbau des Telefondolmetschdienstes. Ab 2014 muss der Dienst jedoch kostendeckend sein.

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